Wie die Sportwelt den Kampf gegen das Coronavirus unterstützt
Der Weltsport steht wegen des Coronavirus praktisch still. Nur in wenigen Ligen wie der Türkei, Russland oder der Ukraine wird noch Fußball gespielt. Im Wintersport ist die Saison verfrüht zu Ende gegangen. Die Basketball-Liga NBA hat ihren Spielbetrieb eingestellt. Die Formel-1-Saison konnte nicht gestartet werden. Und so weiter, und so fort.
Viele Athleten und Vereine sind sich aber ihrer sozialen Verpflichtung bewusst, obwohl sie derzeit weniger Einnahmen haben, weil sie ihre Profession nicht ausüben können. Eine Welle der Hilfsbereitschaft ist schon seit einigen Wochen im Laufen. Der KURIER stellt einige Projekte vor, mit denen der Sport versucht, mitzuhelfen, die Krise zu bewältigen ...
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Rudy Gobert
Der 27-jährige Center von den Utah Jazz war der erste NBA-Profi, der sich mit dem Coronavirus angesteckt hat. Nun gab der Franzose bekannt, dass er mehr als eine halbe Million US-Dollar (450.000 Euro) spenden wird. Das Geld geht an die 800 Angestellten der Vivint Smart Home Arena in Salt Lake City sowie an Sozialdienste. Zuvor hatten schon andere Basketball-Profis und -Vereine gespendet. Die Golden State Warriors stellten etwa eine Million Dollar zur Verfügung. Zion Williamson, der Jungstar der New Orleans Pelicans, übernimmt gar die Gehälter der Angestellten der Halle seines Klubs für 30 Tage.
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Aston Villa
Was macht man, wenn ein Fußballspiel abgesagt werden musste, die Verpflegung für alle Stadionarbeiter aber schon geliefert wurde? Sicher nicht wegwerfen. Das dachten sich auch die Verantwortlichen des Premier-League-Klubs und starteten eine vorbildliche Aktion. Alle 850 Lunchpakete, die für den Ordnerdienst des abgesagten Heimspiels gegen Chelsea hergerichtet waren, gingen an Obdachlose in Birmingham. Zwei Stunden nach dem Aufruf auf Twitter waren alle Pakete an Hilfsorganisationen vergeben. Der deutsche Zweitligist Armina Bielefeld schloss sich der Aktion der Engländer an und spendete Lebensmittel an die Heilsarmee.
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Mailänder Großklubs
Auf dem Fußballplatz sind die Vereine aus der norditalienischen Metropole erbitterte Konkurrenten, in der Krise sind sie vereint: Milan spendete 250.000 Euro für den Kampf gegen das Coronavirus in der so schwer betroffenen Region Lombardei. „Die Gesundheit und Sicherheit unserer Lieben sind unsere höchste Priorität“, erklärte Geschäftsführer Ivan Gazidis. Zuvor hatte Lokalrivale Inter 100.000 Euro an das Sacco-Krankenhaus in Mailand gespendet. Die chinesischen Klub-Eigentümer organisierten dazu 300.000 Atemschutzmasken.
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Li Na
Die frühere Siegerin der French und Australian Open war eine der Ersten im Sport, die nach dem Ausbruch des Coronavirus in China eine stattliche Summe zur Verfügung gestellt hat. Die 38-Jährige, die 2014 ihre Karriere beendete, spendete bei einem Charity Event in Peking drei Millionen Yuan (390.000 Euro). Mit dem Geld wurden Medikamente und andere medizinische Materialien angeschafft, die den Spitälern in Wuhan zur Verfügung gestellt wurden.
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Lorenzo Insigne
Der Napoli-Spielmacher ist eng verbunden mit seiner Heimatstadt. Der italienische Teamspieler spendete den Spitälern von Neapel spontan 100.000 €.
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Josip Ilicic
Der vierfache Torschütze übergab einem Krankenhaus in der besonders stark betroffenen norditalienischen Stadt Bergamo einen der Bälle, die beim 4:3 seines Klubs Atalanta Bergamo in der Champions League in Valencia benutzt wurden. „Auch wir sind an eurer Seite, unsere Engel, um das wichtigste Spiel von allen zu gewinnen“, wurde er auf der Atalanta-Homepage zitiert.
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Juventus Turin
Italiens Meister hatte mit Daniele Rugani den ersten infizierten Fußballer der Serie A. Der Klub stellte sofort 300.000 Euro für die Krankenhäuser der Region Piemont zur Verfügung. Die Spieler erhöhten den Betrag um 80.000 Euro. Abwehrchef Leonardo Bonucci spendete mit seiner Frau zusätzlich 120.000 Euro. Der deutsche Weltmeister Sami Khedira startete zudem einen Spendenaufruf per Video auf Twitter- und Instagram.
- Ronaldo & Messi
Die beiden größten Stars des Fußballs nutzten in den vergangenen Tagen ihre Popularität, um ihre Millionen Fans in den sozialen Netzwerken vor den Gefahren des neuen Virus zu warnen. „Es ist wichtig, dass wir alle den Ratschlägen der WHO und der regionalen Behörden folgen, um mit der aktuellen Situation fertig zu werden“, schrieb etwa Ronaldo auf seinem Twitter-Account. "Die Gesundheit muss immer an erster Stelle stehen", richtete Messi seinen fast 150 Millionen Follower auf Instagram aus. Es sei eine außergewöhnliche Situation "und ihr müsst die Anweisungen von Gesundheitsorganisationen und Behörden befolgen. Nur auf diese Weise können wir es effektiv bekämpfen."
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