Wider den Viertelfinal-Fluch

Stefan Fegerl und Weinviertel NÖ sind in der Champions League gefordert.
Weinviertel NÖ ist heute Abend im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League in Polen zu Gast.

Fünf Mal in den letzten sechs Jahren scheiterte Weinviertel NÖ, ehemals SVS Niederösterreich, in der Champions League bereits in der Runde der letzten Acht. Nur in der Saison 2010/11 erreichte man zumindest das Halbfinale. Die Zeiten, in denen das Team Stammgast im Finale der Königsklasse war, sind längst vorbei. Der Titelgewinn 2008 liegt fast sieben Jahre zurück. Inzwischen sind sowohl Aushängeschild Werner Schlager, als auch Austro-Chinese Chen Weixing nicht mehr für den Verein aktiv.

Aktuell sind es Stefan Fegerl, die Brüder Daniel und Dominik Habesohn sowie der Chinese Yingchao Hou, die für den österreichischen Rekordmeister an der Tischplatte stehen. Erstere drei auch in der heimischen Liga, in der das Trio die Tabelle anführt. Doch selbst hier ist die Ausnahmestellung der Niederösterreicher längst passé. Erst in der letzten Saison wurde der Seriensieger von Walter Wels entthront, kassierte im Bundesligafinale eine 0:4-Klatsche. Das will man heuer tunlichst vermeiden. Die Weinviertler dürfen sich zwar Winterkönig nennen, es sind aber die Linzer, die bis dato noch ungeschlagen sind. Im direkten Duell siegte Wels.

Keine leichte Aufgabe

Doch Meisterschaft war gestern, Champions League ist heute. In Polen wartet Bogoria Grodzisk Mazowiecki (18.30 Uhr auf laola1.tv), eine Woche später - am 23. Jänner - geht dann das Rückspiel in Wolkersdorf über die Bühne. Für Fegerl und seine Teamkollegen geht es in der Fremde vor allem darum, sich eine gute Ausgangsposition für das Heimspiel zu verschaffen. Leicht wird es nicht, gegen einen Gegner, der als ebenbürtig einzuschätzen ist.

Die Nummer eins Bogorias ist der 37-jährige Koreaner Sang Eun Oh, 2007 noch auf Weltranglistenplatz fünf zu finden. Ihm gegenüber steht Stefan Fegerl, aktuell die Nummer 59 der Welt. Die Saison ist für den Niederösterreicher bis dato durchwachsen verlaufen: Während er in der Bundesliga noch ungeschlagen ist, zehn Siege aus ebenso vielen Spielen feierte, lief es für ihn in der Königsklasse noch nicht ganz nach Wunsch. Acht Mal kam er zum Einsatz, nur in drei Fällen ging Fegerl auch als Sieger von der Tischplatte. Eine Bilanz, die es in Polen aufzupolieren gilt. Er und seine Teamkollegen sind gefordert. Das Viertelfinale als Ist-Zustand, die Runde der besten Vier als Wunschziel.

Zweiter in Dubai

Da trifft es sich gut, dass die heimischen Akteure mit einem Erfolgserlebnis anreisen. Denn erst am vergangenen Sonntag hatten die Nummer eins und zwei der Niederösterreicher, Stefan Fegerl und Daniel Habesohn, bereits international auf sich aufmerksam gemacht. Gemeinsam mit Robert Gardos vertrat man beim World Team Cup in Dubai die österreichischen Farben. Während China seinen sechsten Titel in Folge einspielte, überzeugten die Österreicher mit Platz zwei.

Sie waren damit das erste europäische Team, seit Deutschland 1995, dem es gelang, bis ins Finale vorzustoßen. Gegen China war zwar kein Kraut gewachsen, Silber glänzte für das Trio aber wie Gold. Mit diesem Erfolg im Gepäck geht es nun also nach Polen. Motivation genug sollte man meinen, um endlich wieder einmal den Einzug ins Halbfinale der Champions League zu schaffen

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