Warum Downhill-Star Höll nicht mehr auf Teufel komm raus fährt

Warum Downhill-Star Höll nicht mehr auf Teufel komm raus fährt
Die 21-jährige Saalbacherin macht beim Weltcup in Leogang Jagd auf den ersten Heimsieg.

Valentina Höll war 19, als sie in ihrer ersten Saison in der Eliteklasse auf Anhieb den Gesamtweltcup gewann. Sie war 20, als sie sich 2022 zur Weltmeisterin kürte. Die Saalbacherin hat eine rasante Karriere hingelegt und in ihren jungen Jahren die wichtigsten Trophäen eingeheimst, die im Downhillsport zu holen sind.

Eine große Mission, emotional wahrscheinlich sogar die wichtigste, konnte der Jungstar aber bislang noch nicht erfüllen: Valentina Höll hat noch nie auf ihrer Hausstrecke in Leogang gesiegt.

CYCLING-MOUNTAIN BIKE-WORLD-DOWNHILL-WOMEN

Valentina Höll im Regenbogentrikot

An diesem Samstag unternimmt die Pinzgauerin beim Heimweltcup einen weiteren Versuch, den Prestigeerfolg einzufahren, der ihr seit jeher so ein großes Anliegen ist. Valentina Höll kann den Downhill-Kurs am Asitz praktisch im Schlaf hinunterrasen.

Sie kennt jeden Baumstamm und alle Hindernisse entlang der 2,3 Kilometer langen Strecke, auf der die Downhiller mit ihren Spezialrädern Spitzengeschwindigkeiten von 65 km/h erreichen. „Das ist aber auch ein bisschen mehr Druck, wenn jeder weiß, dass ich die Strecke so gut kenne“, sagt sie.

 

Sturzorgie

In der Vergangenheit waren die Auftritte in Leogang oft mit Schmerzen und Enttäuschungen verbunden. Bei der Heim-Weltmeisterschaft im Jahr 2020 war Valentina Höll schwer gestürzt und hatte sich Bänderrisse und eine Knochenabsplitterung im Sprunggelenk zugezogen.

2021 war sie auf dem Weg zum sicheren Sieg mit klarer Zwischenbestzeit in der letzten Kurve gestrauchelt und musste sich mit Rang zwei begnügen.

RADSPORT: MOUNTAINBIKE WELTCUP / DOWNHILL / FRAUEN: HOELL (AUT)

Und im Vorjahr reichte es bei widrigen Bedingungen und schlammigen Verhältnissen nach zwei Stürzen nur zum sechsten Platz.

Nicht nur wegen der Erfahrungen der letzten Jahre wird sich Valentina Höll diesmal nicht mehr auf Teufel komm raus die Strecke in Leogang hinunterstürzen, der neue Modus im Downhill (mit einem Semifinale und einem Finallauf) verlangt das Fahren mit Köpfen und mit Weitblick. „Es gilt, Energie einzusparen und vielleicht auch ein bisschen zu taktieren“, weiß Höll und kündigt an, ihre Kräfte nicht gleich im ersten Run „rauszuballern.“  In der Qualifikation am Freitag fuhr sie zur Bestzeit.

Zusammenstoß

Wie Valentina Höll verbindet auch Mona Mitterwallner mit Leogang nicht nur positive Erinnerungen. Als Junioren hatte die Tirolerin 2020 WM-Gold im Cross Country geholt, im Vorjahr wurde sie bei ihrer Premiere in der Eliteklasse von einer Gegnerin über den Haufen gefahren und verpasste daher den angepeilten Podestplatz. „Vielleicht passt am Sonntag alles zusammen - Körper, Kopf und Schicksal.“ Der Short-Track-Bewerb am Freitag brachte ihr immerhin schon einmal einen siebenten Rang, Laura Stigger belegte Platz 15.

Kommentare