Hypo Tirol, oder das schwere Los eines Serienmeisters

Hypo Tirol Volleyball Team: Konkurrenzlos in eine neue Saison.
Volleyball-Übermacht Hypo Tirol - in der Meisterschaft gehen den Innsbruckern die Konkurrenten aus.

Sie haben das größte Budget in der Vereinsgeschichte (1,3 Millionen Euro); sie haben die schlagkräftigste Mannschaft seit geraumer Zeit; sie haben hochdekorierte Volleyballer aus acht Nationen im Kader – nur Gegner auf Augenhöhe haben sie hierzulande kaum noch.

Wenn Herren-Volleyballmeister Hypo Tirol am Samstag gegen Amstetten offiziell in die neue Saison startet, dann dürfen schon Wetten auf den Liga-Ausgang angenommen werden. So blöd können sich die Tiroler wohl gar nicht anstellen, dass sie im April nicht zum 14. Mal in Folge im Endspiel stehen.

In Vizemeister Aich/Dob gibt’s längst nur noch einen Konkurrenten, der dem Serienmeister aus Innsbruck – sieben Titel in den vergangenen zehn Jahren – den Meisterpokal streitig machen könnte. Die Kärntner waren zuletzt aber in die Schlagzeilen geraten, weil die Staatsanwaltschaft gegen zwei ehemalige Funktionäre ermittelt. Und da sich der langjährige Widersacher der Tiroler, die hotVolleys aus Wien, mittlerweile sogar aus der obersten Spielklasse zurückgezogen hat, wird es für die Innsbrucker noch eintöniger. "Für das Image des Volleyballsports ist das nicht gut", sagt Tirol-Manager Hannes Kronthaler, "aber man kann es auch so sagen: Gegen einen Kronthaler kann man mit normalen Mitteln offenbar nicht gewinnen."

Die heimische Meisterschaft ist für den ambitionierten Vereinschef nur die Hausaufgabe, die wahre Reifeprüfung stellt für Hypo Tirol die Champions League dar, in der der österreichische Meister in diesem Jahr auf Antwerpen (Bel), Budweis (Tch) und Belchatow (Pol) trifft. "Wir betreiben den Aufwand nur wegen der Champions League", gesteht Kronthaler, "würden wir nur in der Liga spielen, dann würden die ganzen internationalen Spieler erst gar nicht zu uns kommen."

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