Viel Lob für Wimbledons Wunderkind: "Sie wurde dafür geboren"

Wimbledon
Die 15-Jährige Cori Gauff steht in Wimbledon bereits im Achtelfinale und begeistert die Tennisfans.

Tennis-Teenager Cori Gauff kicherte. Schelmisch freute sich die 15-Jährige darüber, dass sich Videos davon, wie ihre Mutter auf der Tribüne ausflippt, schnell im Internet verbreiteten. Candi Gauff hatte völlig euphorisch mit den Armen gewedelt und sich auf die Brust geklopft, als ihre Tochter in der dritten Runde ihres Wimbledon-Debüts doch noch das Comeback schaffte. Die jüngste Teilnehmerin beim diesjährigen Rasenklassiker mausert sich weiter zur Unterhaltungskünstlerin und spielt am Montag gegen die ehemalige Weltranglisten-Erste Simona Halep um den Einzug ins Viertelfinale.

„Natürlich ist dieser Moment ein unglaublicher Moment. Ich bin immer noch aufgeregt, dass ich das erleben darf“, sagte die selbstbewusste und forsche 15-Jährige. „Meine Eltern erzählen mir, ruhig zu bleiben, fokussiert zu bleiben, weil das Turnier noch nicht vorbei ist.“

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Die Nerven strapaziert

Im spannenden Drittrunden-Spiel am Freitagabend strapazierte Cori - genannt Coco - Gauff die Nerven ihrer Eltern in der Zuschauer-Box. Die junge Qualifikantin, aktuell noch die Nummer 313 der Welt, lag mit 3:6, 2:5 zurück, war so gut wie ausgeschieden und drehte die Partie doch noch. Nervenstark wehrte das Toptalent zwei Matchbälle gegen die Weltranglisten-60. Polona Hercog aus Slowenien ab. Ihre 13 Jahre ältere Kontrahentin half ein wenig mit - und tatsächlich schaffte es die 15-Jährige, erst den Tiebreak und dann den dritten Satz zum 3:6, 7:6 (9:7), 7:5 zu gewinnen.

Wie ein Flummi hüpfte Gauff auf und ab. „Coco ist sagenhaft“, twitterte Michelle Obama, die Frau von US-Ex-Präsident Barack Obama.

Die neunmalige Wimbledonsiegerin Martina Navratilova traut Gauff zu, ein Star zu werden und Großes zu erreichen: „Sie wurde dafür geboren.“ Gauff erzählte, dass sie hofft, ein Konzert von US-Popstar Beyoncé besuchen zu dürfen, und dass sie sich Kapuzenpullis kaufen möchte. Rund 196 000 Euro Preisgeld hat sie sicher.

"Es ist ziemlich surreal"

Die Jugendliche hat sich beim weltweit bedeutendsten Tennis-Turnier im Nu in den Fokus katapultiert. „Es ist ziemlich surreal, wie sich das Leben binnen Sekunden verändert“, sagte Gauff. „Es ist verrückt. Ich erinnere mich, bevor ich gegen Venus gespielt habe, hat mich ein Kind nach dem Training nach einem Bild gefragt. Am nächsten Tag, nachdem ich gegen Venus gespielt habe, hat jeder meinen Namen gerufen.“

In Wimbledon wurde die Grand-Slam-Debütantin jüngste Spielerin seit Jennifer Capriati 1991 in der Runde der besten 16. Nach Siegen über die fünfmalige Wimbledongewinnerin Venus Williams aus den USA, die Slowakin Magdalena Rybarikova und Hercog steht sie nun vor ihrer bislang schwierigsten Prüfung. Die 27-jährige Halep gilt zwar nicht als Rasespezialistin, ist aber die Nummer sieben der Welt und beeindruckte mit einem klaren Sieg im Duell zweier ehemaligen Weltranglisten-Ersten mit der Weißrussin Victoria Asarenka.

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