US Open: Melzer im Doppelfinale

US Open: Melzer im Doppelfinale
Jürgen Melzer zieht an der Seite seines deutschen Partners Philipp Petzschner erstmals in New York ins Finale ein.

Jürgen Melzer hat's ja gut. Weil er einfach viel kann, ein bisschen mehr als die meisten anderen Burschen im Tenniszirkus. Läuft's im Einzel nicht so rosig, kann er sich im Doppel beweisen.

Und das tut der 30-Jährige derzeit in New York fabelhaft. Gemeinsam mit seinem deutschen Partner Philipp Petzschner, mit dem er 2010 Wimbledon gewonnen hatte, erreichte Melzer erstmals das Finale bei den US Open. Das als Nummer neun gesetzte Duo setzte sich am Freitag im Viertelfinale gegen die italienische Paarung Simone Bolelli/Fabio Fognini 6:4, 6:7 und 6:1 durch.

Das österreich-deutsche Feingefühl präsentierte sich beim eigenen Aufschlag sicherer und beging weniger unerzwungene Fehler als die Italiener, die sich zwar als gute Einzelspieler, nicht aber als Doppelkönige einen Namen gemacht haben. Ausgeglichen war es dennoch, erst am Ende setzte sich die Klasse und damit Melzer/Petzschner durch. Finalgegner sind Mariusz Fyrstenberg und Marcin Matkowski.

Finalprofi

Für Jürgen Melzer ist es bereits der fünfte Finaleinzug bei einem Grand-Slam-Turnier. Die bisherigen vier hat er allesamt gewonnen: 1999 gewann er in Melbourne im Junioren-Doppel, in Wimbledon triumphierte er drei Mal: 1999 bei den Junioren, 2010 im Doppel und 2011 im Mixed.

Damit sind Melzer/Petzschner auch in diesem Jahr so gut wie sicher für das World-Tour-Finalturnier (Masters) im November qualifiziert. Nicht das einzige Schöne, was das Auftreten in New York mit sich bringt. "Diese Siege geben Jürgen vor allem Spielpraxis und Selbstvertrauen", erklärt Manager Ronnie Leitgeb.

Die Portion Selbstvertrauen kann Österreichs Topstar im Berufszweig Tennis ganz gut gebrauchen. Melzer wird nach seiner Zweitrundenniederlage gegen den Russen Igor Kunitsin von Platz 17 aus dem Top 20 fallen. Denn auch nach den US Open müssen wieder Punkte her. In Schanghai und Paris muss der Deutsch-Wagramer vom Vorjahr jeweils 180 Punkte (Viertelfinaleinzüge) verteidigen, in Wien, wo er 2010 gewonnen hat, gar 250.

Neuauflage

Auch ein Schweizer blüht wieder so richtig auf. Roger Federer nahm für die Niederlage von Wimbledon Revanche am Franzosen Jo-Wilfried Tsonga. Und wie. Der Schweizer und 16-fache Grand-Slam-Sieger gewann 6:4, 6:3, 6:3. Im Halbfinale wird am Samstag (das Endspiel findet nach den Verschiebungen erst am Montag statt) wiederum sein Gegner Revanche nehmen wollen.

Novak Djokovic profitierte beim Stand von 7:6, 6:7, 6:0, 3:0 von der Aufgabe seines Landsmannes Janko Tipsarevic und fordert Federer wie schon im Semifinale der French Open. Der Serbe hat heuer erst zwei Spiele verloren. Eines im Endspiel von Cincinnati, wo er im Finale gegen Andy Murray wegen Schulterproblemen aufgeben musste. Das andere Mal eben in Paris gegen Federer. "Dieses Mal schlage ich zurück", sagt der Serbe, der allerdings vor einem Jahr in New York das bessere Ende hatte. Im direkten Vergleich führt der fünffache US-Open-Champ Federer mit 14:9-Siegen.

Rafael Nadal setzte sich gegen Andy Murray souverän Rafael Nadal 6:2,6:1,6:3 durch.

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