Turin-Prozess 2006 gegen ÖSV-Mitglieder in Finale

Turin-Prozess 2006 gegen ÖSV-Mitglieder in Finale
Der seit 2009 in Italien laufende Prozess gegen zehn aktuelle und ehemalige Angehörige des ÖSV wegen des Dopingskandals bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin tritt in die Endphase.

Am Freitag ist in der piemontesischen Kleinstadt Susa das Schlussplädoyer der Staatsanwaltschaft geplant. Keiner der österreichischen Angeklagten dürfte an der Gerichtsverhandlung teilnehmen.

Das Schlussplädoyer der Verteidigung ist am 18. Mai und am 25. Mai vorgesehen. Zu einer Urteilsverkündung könnte es schon am 25. Mai kommen. Sollte das nicht der Fall sein, wird Richterin Alessandra Danieli einen weiteren Termin ansetzen müssen.

Der Südtiroler Rechtsanwalt Wolfgang Burchia, Verteidiger von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, rechnet mit einem Freispruch seines Mandanten und der anderen Angeklagten. Ihr Verhalten könne nach italienischem Recht auf keine Weise sanktioniert werden, meinte Burchia. Er bemängelte, dass prozessrelevante Dokumente bis jetzt noch nicht ins Deutsche übersetzt worden seien.

In Susa werden seit 2009 in einem Prozess mutmaßliche Doping-Vorgehen von ÖSV-Athleten und Funktionären aufgearbeitet. Bei den Winterspielen 2006 hatten italienische Carabinieri auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Turin die Privatquartiere der ÖSV-Langläufer und -Biathleten durchsucht und belastende Gegenstände und Substanzen gefunden.

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