Tour-Leader Roglic zu Doping-Thema: "Habe nichts zu verbergen"

Tour de France 2020 - 15th stage
Auch der slowenischer Radsport ist in die Operation Aderlass verstrickt. Der Prozess beginnt am Mittwoch in München.

Primoz Roglic hat als Spitzenreiter der 107. Tour de France ein Versprechen in Sachen Doping abgegeben. "Von meiner Seite aus könnt ihr mir vertrauen. Ich habe nichts zu verbergen", sagte Roglic mit Blick auf die Zweifel, die seit der dunklen Armstrong-Ära den jeweiligen Träger des Gelben Trikots bei der Frankreich-Rundfahrt begleiten.

Es gebe viele Kontrollen, sowohl vor als auch nach der Etappe. Das laufe gut, ergänzte Roglic, gegen den es bisher noch keine Doping-Verdächtigungen gegeben hat. Allerdings ist der slowenische Radsport in die Blutdopingaffäre um den Erfurter Sportmediziner Mark S. verwickelt. So wurden auch Untersuchungen gegen Rad-Manager Milan Erzen durch den Weltverband UCI wegen mutmaßlicher Verbindungen zu einem Mediziner aus der Operation Aderlass eingeleitet. Erzen war 2013 Chefcoach des unterklassigen Teams Adria Mobil, als Roglic seine Karriere begann.

Prozessbeginn am Mittwoch

In dem bisher größten Doping-Prozess in Deutschland, der am Mittwoch vor dem Landgericht in München beginnt, müssen sich nun Mark S. als Drahtzieher des international operierenden Blutdoping-Netzwerkes und vier mutmaßliche Komplizen, verantworten.

Den Angeklagten wird gewerbsmäßige und zum Teil bandenmäßige Anwendung verbotener Doping-Methoden oder die Beihilfe dazu vorgeworfen. „Es kann sein, dass eine empfindliche Gefängnisstrafe rauskommen kann“, sagte Lars Mortsiefer, Vorstand der Nationalen Anti-Doping-Agentur. Mark S. habe „mutmaßlich an der obersten Grenze dessen agiert hat, was Systematik und Betrug“ angehe.

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