Rad-Superstar Froome strampelt sich in Tirol ab

Ein Berg Probleme: Chris Froome droht eine Dopingsperre. Diese Woche startet er in Tirol.
Der Brite startet bei der Tour of the Alps und kämpft nebenbei gegen eine drohende Dopingsperre.

Bei der Tour of the Alps durch das Trentino, Süd-, Ost- und Nordtirol kommt es ab Montag zu einer hochkarätig besetzten Generalprobe für den Giro d'Italia. Die fünf Gebirgs-Etappen sind für Tour-de-France-Sieger Chris Froome ein Vorgeschmack auf die Italien-Rundfahrt im Mai und die Weltmeisterschaft im Herbst. Denn das letzte Teilstück mit Ziel in Innsbruck führt teilweise über jenen Kurs, auf dem im September der Weltmeister ermittelt wird.

Aber nicht nur die Topstars wie Froome und Fabio Aru unterziehen sich bei der Alps-Tour mit mehr als 13.000 Höhenmetern einem letzten Formtest vor der Italien-Rundfahrt. Auch die Österreicher Felix Großschartner, Giro-Etappensieger Lukas Pöstlberger und Georg Preidler nehmen die Herausforderung in Angriff.

Heimspiel

Großschartner zeigte heuer schon mit starken Leistungen bei Paris-Nizza und der Baskenlandrundfahrt auf. Der Oberösterreicher geht als Kapitän im deutschen Bora-Team dementsprechend motiviert ins Rennen. „So oft fahren wir ja nicht bei uns daheim. Für uns Österreicher ist es gerade im Jahr der Heim-WM in Tirol ein richtig geniales Heimspiel. Wir wollen uns dort sehr gut präsentieren“, betonte der 24-Jährige vor dem Start am Gardasee.

Preidler ist in seiner neuen Mannschaft Groupama-FDJ hauptsächlich für Helferdienste vorgesehen. „Die Tour ist sehr schwer, und ich werde vor allem meinen Kapitän Thibaut Pinot unterstützen. Im Vorjahr wurde er ja Gesamtzweiter hinter Geraint Thomas, und heuer will er ganz oben stehen“, meinte Preidler, der sich ebenfalls auf die Auftritte in Tirol freut. „Für mich bringt das einen großen Motivationsschub, dass ich den WM-Kurs erstmals sehe und endlich wieder in der Heimat ein Rennen bestreite. Wir alle freuen uns sehr auf die Rundfahrt, wo wir uns den letzten Feinschliff für den Giro d'Italia holen wollen.“

Fragezeichen

Tour-de-France-Seriensieger Froome ist nach wie vor an zwei Fronten beschäftigt. Sportlich hat der Brite im Kampf gegen Aru, Pinot und andere Topkletterer wie Miguel Angel Lopez nach bescheidenen Saisonleistungen ohne einen einzigen Top-6-Platz gehörigen Aufholbedarf. Hinter den Kulissen ficht er mit seinen Anwälten weiterhin einen juristischen und sportmedizinischen Kampf gegen eine drohende Dopingsperre aus.

Denn weiterhin ist unklar, ob und in welcher Form er für seinen stark überhöhten Salbutamol-Wert bei der Vuelta a Espana im vergangenen September bestraft wird. Die möglichen Sanktionen reichen bis zu einer Zweijahressperre samt Aberkennung seines Vuelta-Sieges. Der regelkonform zumindest bis zur Klärung startberechtigte Brite muss die mutmaßlich zu hohe Asthmamitteldosierung gegenüber dem Weltverband (UCI) plausibel begründen.

Bis dato ist jedenfalls nicht bekannt, wie lange das Verfahren noch dauern wird. Eine Lösung und Entscheidung vor dem Beginn des Giro d’Italia, der am 4. Mai in Jerusalem startet, erscheint sehr unwahrscheinlich.

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