Tour de France: Schwere Stürze auf der Königsetappe
Chris Froome hatte schon so eine Vorahnung. "Diese Abfahrten sind brutal", hatte der Engländer vor der Königsetappe dieser Tour de France von Nantua nach Chambéry gemeint. Und wie vom Titelverteidiger befürchtet fielen dann am Sonntag die Stars gleich reihenweise den engen und gefährlichen Bergabpassagen zum Opfer.
Auf der letzten Abfahrt vom Mont du Chat fabrizierte dann Richie Porte einen kapitalen Sturz. Der Australier war der Hoffnungsträger des BMC Teams für eine Spitzenplatzierung im Gesamtklassement. Porte, ein ehemaliger Kollege von Froome, musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. Er erlitt eine Gehirnerschütterung und ein Beckentrauma.
Viele Ausfälle
Es ist noch nicht einmal Halbzeit bei dieser 104. Tour de France, aber schon jetzt gehen der Frankreich-Rundfahrt die Stars aus: Für den Spanier Alejandro Valverde war der Saisonhöhepunkt bereits nach dem Einzelzeitfahren am ersten Tag zu Ende (Bruch der Kniescheibe), danach verabschiedeten sich mit Weltmeister Peter Sagan (Disqualifikation) und Mark Cavendish (Schlüsselbeinbruch) zwei weitere Größen der Szene vorzeitig. Und gestern kamen neben Thomas und Porte auch noch der Niederländer Robert Gesink (Lendenwirbelsäulen-Fraktur) und den Italiener Manuele Mori (Schulterluxation).
Chris Froome überstand die schwierige Etappe über 181,5 Kilometer, bei der drei Berge der sogenannten "Hors Catégorie" überwunden werden mussten, schadlos und präsentierte sich souverän wie eh und je. Etwas brenzlig wurde es nur, als der Titelverteidiger bei der Auffahrt zum Mont du Chat einen Defekt hatte und der Italiener Fabio Aru die Gelegenheit für einen Ausreißversuch nutzen wollte.
Weil aber Aru bei diesem Angriff, der eindeutig gegen das Fair Play verstieß, keine Unterstützung erhielt, hatte Froome den Rückstand recht schnell wieder wettgemacht und kontrollierte dann auch in weiterer Folge souverän das Renngeschehen.
18 Sekunden Vorsprung
Den Kampf um den Etappensieg überließ der dreifache Tour de France-Gewinner am Ende dann gönnerhaft den anderen. Der Kolumbianer Rigoberto Uran setzte sich in Chambéry im Zielsprint der sechsköpfigen Spitzengruppe durch.
Nach dieser turbulenten Königsetappe ist den Radprofis heute ein Ruhetag vergönnt, am Dienstag wartet dann eine vergleichsweise leichte Etappe von Périgueux nach Bergerac.
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