Diese Österreicherin spielt beim Tischfußball groß auf

Gnadenlos chancenlos: KURIER-Redakteur Plavec gab sein Bestes, allein es war nicht gut genug
Elli McDonald war schon Nummer 3 der Welt. Warum sie von Olympia träumt und so gerne gegen Männer spielt.

Das Klischee steht gnadenlos im Abseits. Nicht im Wirtshaus, auch nicht im Kaffeehaus erlernte Elli McDonald ihre Künste beim Tischfußball, vielmehr kam sie in der Schule auf den Geschmack des „Wuzelns“. 

"Dort hatten wir einen Tisch, mir hat es von klein auf Spaß gemacht.  Den Burschen war es irgendwann langweilig gegen ein Mädchen zu verlieren. So bin ich dann zum Verein gekommen."

Heute ist Tischfußball für sie ein ernst zu nehmender Sport im professionellen Bereich. Sie war schon Top 3 der Welt, rangiert aktuell in den Top 10. Was ihr Spiel ausmacht? "Ich spiele einerseits sehr schnell, versuche aber auch kontrolliert vorzugehen. Das ist eine Gratwanderung", so die 22-Jährige.

Diese Österreicherin spielt beim Tischfußball groß auf

Von ihrem Sport leben kann sie freilich nicht, arbeitet daher hauptberuflich in einem Unternehmen in Oberösterreich. Zuletzt gewann sie die Slovakia Open und 90 Euro Preisgeld. Quasi das Benzingeld für die Fahrt. "Weltweit kenne ich vier Spieler, die davon leben können. Aber auch nur, weil sie sich nebenbei eine Marke aufbauen und Sponsoren haben."

McDonald träumt von mehr. "Ich möchte irgendwann die Nummer 1 sein. Und Olympia wäre natürlich auch ein Traum.  An Darts sieht man, wie schnell eine Sportart groß werden kann."

Die Unterschiede zum Hobbybereich  liegen auf den beiden Händen. "Die Basis ist zwar die gleiche, aber es schaut bei den Profis kontrollierter aus, es ist schneller, die Schüsse sind anders und härter."

Ob der KURIER-Journalist, ein Laie auf dem Gebiet, ihr ein Tor schießen würde? "Ja." Gar eine Partie gewinnen? "Nein." Soviel sei verraten: Kollege Plavec, eher ein Defensivkünstler bei Tisch, erzielte zum großen Erstaunen der Kollegenschaft gar drei Volltreffer. Und verlor dennoch.

Sport Talk mit Elli McDonald

Tipps hat sie aber sehr wohl parat. "Wichtig ist es ein Ballgefühl zu bekommen, indem man von einer Figur zur anderen spielt, in Folge das Tempo erhöht."

Den Tischfußball-Profi zeichnet der Ehrgeiz und die mentale Stärke aus. "Man steht dem Gegner nah gegenüber, da gibt es auch so manches Psychospielchen." 

Gegen Männer spielt Elli McDonald gerne. "Weil ich mich da weiter entwickeln kann. Für einen Mann ist es im Kopf etwas anderes. Am Liebsten ist mir, wenn er mir vorher schon den Ball zum Beginnen gibt. Da gewinne ich dann besonders gerne."

Apropos gewinnen: Im Mai steht die Staatsmeisterschaft auf dem Programm, das nächste große Ziel von McDonald.

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