Thorpe muss bei Olympia-Trials Farbe bekennen

Ab Donnerstag muss Ian Thorpe endgültig Farbe bekennen. Der 29-Jährige steht in Adelaide bei den australischen Schwimm-Ausscheidungen für Olympia in London vor der großen Herausforderung, sich für seine dritten Spiele zu qualifizieren.

Zwar hat er schon fünfmal Olympia-Gold gewonnen, doch seit seinem vor mehr als einem Jahr gestarteten Comeback kam er noch nicht richtig in Schwung.

50 Monate hatte er vor seiner Rückkehr pausiert. Nun probiert er es über 100 und 200 m Kraul. Um in Australiens Team zu kommen, muss er es in einer der beiden Konkurrenzen unter die ersten zwei schaffen. Dass er mit 1:50,79 Minuten in der aktuellen Rangliste des Landes über die 200-m-Distanz nur 19. ist, verdeutlicht die Schwierigkeit seines Unterfangens. Aussichtslos sieht Thorpe sein Bestreben zwar nicht, er hätte sich aber eine bessere Form erhofft.

"Ich habe sehr viel und hart trainiert und ich dachte, ich könnte es in gute Rennen und Ergebnisse umsetzen", erklärte Thorpe in einer Kolumne einer lokalen Zeitung. "Ich hoffe aber, dass meine Rennstärke in Adelaide zurückkommt." Australiens Cheftrainer Leigh Nugent glaubt an die Möglichkeit einer Überraschung. "Ich denke, mit seiner Geschichte und Wettkampferfahrung darfst du ihn niemals abschreiben." Der elffache Weltmeister wird erstmals am Freitag im 200-m-Vorlauf antreten.

Über 100 m ist Weltmeister James Magnussen Thorpes härtester Rivale. Der 20-Jährige meint, dass alle allein wegen der Anwesenheit Thopes schneller schwimmen und der schon einen Finaleinzug als Erfolg verbuchen müsste. "Wenn er das schafft, hat er zumindest für den Sport etwas erreicht, wenn schon nicht für sich selbst." Kommt "Thorpedo" unter die ersten sechs, würde er wohl immerhin für die betreffende Kraul-Staffel nominiert werden.

Thorpe bemüht sich aber nicht als einziger australischer Comeback-Schwimmer um einen London-Startplatz. Der zweifache Staffel-Olympiasieger Michael Klim war 2007 wegen einer Schulterblessur zurückgetreten, kam aber ebenfalls vor einem Jahr zurück. Nun tritt er über 100 m Delfin u.a. gegen Geoff Hugill an. Der 33-jährige Klim hatte schon 2011 bei der Shanghai-WM Delfinsprint-Bronze geholt, nachdem er davor wegen Depressionen und Gewichtsproblemen lange total weg vom Fenster gewesen war.

Bei den Damen ist Libby Trickett wieder aussichtsreich, nachdem sie nach dem Gewinn zweier Peking-Medaillen pausiert hatte. Einige Zeit war auch Brustlagen-Spezialistin Leisel Jones nicht dabei gewesen, sie kämpft seit zwei, drei Wochen gegen eine Ohren-Infektion. "Es hat mein Gleichgewicht beeinträchtigt und noch ist es nicht ganz weg", sagte die 26-Jährige. "Also wenn ich mich nach dem Rennen außerhalb des Beckens wo anhalten muss, liegt es nicht daran, dass ich betrunken bin."

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