Missbrauchsvorwürfe: Verschwundene Tennisspielerin angeblich in Sicherheit

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Peng Shuai hatte einem hohen chinesischen Politiker Missbrauch vorgeworfen. Danach war sie tagelang nicht erreichbar.

Die chinesische Tennisspielerin Peng Shuai, die nach von ihr erhobenen Missbrauchsvorwürfen von der Bildfläche verschwunden ist, soll sich nach Angaben der Womens Tennis Association (WTA) in Sicherheit befinden. Steve Simon, Vorsitzender der WTA, erklärte, dass man von mehreren Quellen, darunter der chinesische Tennisverband, die Bestätigung erhalten habe, dass Peng Shuai in Sicherheit sei und nicht physisch bedroht werde.

Zuvor hatte die WTA übers Wochenende in einer Stellungnahme "tiefe Besorgnis" über Pengs Lage zum Ausdruck gebracht.

Die 35-Jährige hatte auf dem chinesischen Netzwerk Weibo Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren chinesischen Vize-Regierungschef Zhang Gaoli geäußert.

"Auch wenn es so ist, als ob ich mit einem Ei an einen Stein schlagen würde oder um meine Selbstzerstörung werbe wie eine Motte, die in die Flamme fliegt: Ich werde die Wahrheit über dich berichten", schrieb Peng Shuai.

Ihr Eintrag wurde eine halbe Stunde später gelöscht; Peng tauchte seither nicht mehr in der Öffentlichkeit auf.

"Ohne Zensur"

Die Echtheit des Postings konnte nicht verifiziert werden. Der 75-jährige Zhang Gaoli war von 2013 bis 2018 Vizepremier. Von 2012 bis 2017 war er Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros und damit einer der mächtigsten Politiker des Landes.

Bei den Anschuldigungen handelte es sich um den ersten Fall, in dem ein prominenter Regierungsbeamter ins Kreuzfeuer gerät, seit die #MeToo-Bewegung 2018 in China Einzug gehalten hat. Seitdem waren unter anderem in der Wissenschaft, im Journalismus und in der Geschäftswelt einige wenige Fälle ans Licht geraten. Man erwarte, dass der Fall angemessen untersucht werde, schrieb Simon.

Dies bedeute, dass die Anschuldigungen "vollständig, fair, transparent und ohne Zensur" untersucht werden müssten. Die Gesundheit und Sicherheit der Spielerinnen habe absolute Priorität. "Wir sprechen das an, damit es Gerechtigkeit geben kann", so Simon.

 

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