Tennis-Star brach in Tränen aus: "Albtraum" in US-Open-Blase

Tennis Australian Open 2020
Dominic Thiems Ex-Freundin Kristina Mladenovic beklagt die "abscheulichen" Verhältnisse bei den US Open.

"Ich war noch nie in einem solchen Zustand. Ich bin völlig am Ende meiner Kräfte. Es ist ein Albtraum, was wir hier durchmachen", erklärte Kristina Mladenovic unter Tränen. Die französische Tennisspielerin fand nach ihrem Ausscheiden in der zweiten Runde der US Open mehr als deutliche Worte für die Verhältnisse beim Major in New York. 

Was dahinter steckt? Mladenovic gehört zu den Kontaktpersonen ihres positiv auf das Coronavirus getesteten Landsmannes Benoit Paire, der bereits - so besagen es die strengen Vorgaben - vom Turnier ausgeschlossen wurde. Deshalb wurden der 27-Jährigen vom amerikanischen Tennisverband USTA besonders strenge Sicherheitsmaßnahmen auferlegt. Die Ex-Freundin von Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem darf ihr Hotelzimmer nicht verlassen und nur für Trainings und Matches auf das Turniergelände, sich dort aber auch nicht frei bewegen.

"Abscheulich"

"Alles, was ich will, ist, wieder frei zu sein", sagte Mladenovic weiter: "Wir müssen für unsere Freiheit kämpfen. Ich würde so gerne eine Menge darüber erzählen, was hier vor sich geht. Es ist absolut abscheulich, wie sie uns behandeln. Aber ich möchte nicht, dass es eine Entschuldigung für meine Niederlage ist".

Es sei "nicht akzeptabel", was sie und andere Kontaktpersonen durchmachten, beklagt die Französin: "Wir haben keine Bewegungsfreiheit, keine Identität, nichts. Ich habe den Eindruck, dass wir Gefangene oder Kriminelle sind. Für die geringste Bewegung müssen wir um Erlaubnis bitten, ob wir das Recht dazu haben, obwohl wir jeden Tag getestet werden und 30 negative Tests hatten".

Mladenovics Gefühlsausbruch folgte übrigens einer denkwürdigen Niederlage. Gegen die Russin Warwara Gratschewa führte die 44 Nummer der Welt bereits mit 6:1 und 5:1, brach dann aber völlig ein und verlor trotz vier Matchbällen noch 6:1, 6:7 (2:7), 0:6. 

Paire versteht die Welt nicht mehr

Benoit Paire hat derweil keine Erklärung für seinen positiven Corona-Test. "Ich bin hier angekommen, habe mich wie alle anderen auch in die Bubble begeben und mich nicht aus ihr rausbewegt. Was passiert ist? Ich weiß es nicht", hatte sich Paire bereits am Mittwoch in einem Beitrag in den sozialen Netzwerken gewundert.

Der 31-Jährige war am Samstag positiv auf Covid-19 getestet und zwei Tage vor Turnierbeginn ausgeschlossen worden. Ein weiterer Test am Montag sei jedoch negativ gewesen, sagte Paire. Bis mindestens Dienstag darf der Weltranglisten-23. sein Hotelzimmer nicht verlassen. "Es geht mir gut, ich habe keine Symptome und hatte auch keine", sagte Paire. "Es ist schwer zu verstehen. Ein positiver Test, ein negativer Test. Aber so sind die Regeln. Wir wussten das. Wenn du positiv getestet wirst, bist du raus aus dem Turnier."

Das Grand-Slam-Turnier in New York wird unter strengen Hygiene- und Sicherheitsauflagen ausgetragen. Die Profis und ihre Betreuer leben in einer Blase und dürfen sich nur zwischen den Hotels und der Anlage bewegen. Paire plant, in der kommenden Woche von New York direkt nach Rom zum dortigen Sandplatz-Turnier zu fliegen und sich dann weiteren Tests zu unterziehen.

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