Dominic Thiems Vorgabe: Schlag doch den Inder
"Es ist schön, dass ich an meinem Geburtstag noch im Bewerb bin“, sagt Dominic Thiem. Und strahlt dabei wie ein kleiner Bub, der zum Wiegenfest eine Modell-Eisenbahn bekam.
Im Gegensatz zum Vorjahr, als er von einem grippalen Infekt geschwächt schon in Runde eins am Italiener Thomas Fabbiano gescheitert war, darf er heuer seinen Ehrentag auf dem Platz feiern. Möglich machte es eine verletzungsbedingte Aufgabe seines Erstrundengegners Jaume Munar. Da hatte Thiem aber schon zwei Sätze gewonnen (7:6, 6:3).
An seinem 27. Geburtstag wartet am Donnerstag (2. Partie nach 18 Uhr MESZ im Arthur Ashe / live auf Servus TV) ein Inder namens Sumit Nagal, gegen den Thiem noch nie gespielt hat. Den Mittwoch nutzte er dazu, um sich Videos vom Ranglisten-124. anzuschauen. Zuvor hatte Thiem noch wenig Bekanntschaft mit dem 23-Jährigen gemacht. „Ich habe ihn im Vorjahr in der Night Session gegen Roger Federer gesehen.“ Damals nahm er den fünffachen US-Open-Champ sogar den ersten Satz ab. Dennoch sollte Thiem den Inder schlagen. Das Rezept: „Ich werde mir die richtige Taktik zurechtlegen.“
Verbesserungen
Gegen Munar war noch nicht alles gut, es schlichen sich viele Fehler ins Spiel des Ranglisten-Dritten ein. Aber zumindest gab es eine eklatante Steigerung gegenüber dem Vorbereitungsturnier in New York, als er gegen den Serben Filip Krajinovic nur drei Games machte. Deshalb kann man zuversichtlich sein. „Es war eine typische Erstrundenpartie von Dominic. Er steigert sich aber meist von Spiel zu Spiel“, sagt Daviscup-Kapitän und Ex-Profi Stefan Koubek im KURIER-Talk auf schauTV. „Die ganze Situation mit den Geisterspielen ist für alle Neuland, auch für ihn.“
Thiems Trainer Nicolás Massú ist ebenfalls zuversichtlich. „Wichtig ist, dass er sehr fokussiert bleibt, hier sind die besten Spieler der Welt, da muss man immer wachsam sein“, sagt der Chilene und weiß: „Dominic wird jetzt jeden Tag besser. Nach diesen zwei Sätzen kann ich sagen, dass sich Dominic gegenüber der letzten Woche gesteigert hat. Es gibt gute Zeichen für das Zweitrunden-Match.“
Außenseiter Nagal
Sumit Nagal indes selbst sagt das, was alle Außenseiter immer sagen. „Ich bin sicher nicht Favorit, aber ich habe nichts zu verlieren.“
Man darf, wenn auch vorsichtig, schon an die dritte Runde denken. Dort könnte der US-Open-Champ von 2014 warten. Der Kroate Marin Cilic wäre aber schon fast auf dem Heimweg gewesen. Gegen den US-Mann Dennis Kudla war er mit 0:2 in Sätzen und einem Break zurückgelegen, ehe er doch noch mit einem 6:7-3:6-7:5-7:5-6:3-Sieg in die zweite Runde aufstieg.
Damit wurde Thiem, der ein eigenes Logo entworfen hat, das man auf seinen Netz-Seiten und auch bald an der Ausrüstung bewundern kann, zwar (noch) kein Hammer aus dem Weg geräumt, aber einen Vorteil hat die Angelegenheit doch. „Er wird sicher Kraft gelassen haben. Und gegen Dominic braucht man viel Kraft“, sagt Koubek.
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