Im Gegensatz zum Vorjahr, als er von einem grippalen Infekt geschwächt schon in Runde eins am Italiener Thomas Fabbiano gescheitert war, darf Dominic Thiem seinen 27. Geburtstag am 3. September auf dem Tennis-Platz feiern. Dort wartet bei den US Open am Donnerstag (2. Partie nach 18 Uhr MESZ im Arthur Ashe / live auf Servus TV) der Inder Sumit Nagal (Nummer 124 der Welt). Möglich machte es eine verletzungsbedingte Aufgabe seines Erstrundengegners Jaume Munar. Da hatte Thiem aber schon zwei Sätze (7:6, 6:3) gewonnen.
Zwei Sätze, in denen einiges gut lief, anderes hingegen weniger gut.
Das Positivste zu Beginn: Es gab es eine eklatante Steigerung gegenüber dem Vorbereitungsturnier in New York, als er vor einer Woche gegen den Serben Filip Krajinovic nur drei Games machte. "Es war ein typisches Erstrundenmatch bei einem Grand Slam, es hat bei weitem noch nicht alles gepasst", sagt Thiem selbst.
Was hat nicht gepasst: Noch schlichen sich zu viele Fehler im Spiel von Thiem ein, insgesamt waren es 25 unerzwungene Fehler. Für zwei Sätze nicht wenig, aber auch nicht übertrieben viel. Allerdings ließ ihn phasenweise seine Top-Rückhand in Stich. Nur 15 von 128 Spielern im Hauptbewerb spielen diese einhändig. Dass die beidhändige Rückhand sicherer ist, ist kein Geheimnis.
Österreichs Topmann kann mit seiner einhändigen Backhand aber viel mehr Druck aufbauen, schneller und unberechenbarer spielen. Allerdings ist sie auch etwas fehleranfälliger. Im Normalfall verringert sich die Fehlerquote im Laufe des Turniers, wenn Thiem eingespielter ist.
Die Bedingungen gegen Munar waren auch nicht einfach, der Platz am Louis-Armstrong-Stadion ist langsamer als die Außenplätze, auf denen Thiem trainiert hatte. Munar gelang es deshalb den Ball länger im Spiel zu halten. Dies hatte wiederum den Vorteil, dass Thiem Rhythmus bekam.
Seine Stoppbälle ließen noch die nötige Präzision vermissen, auch hier muss sich der Niederösterreicher, der am Donnerstag 27 Jahre alt wird, steigern. Positiv war seine Nervenstärke in den entscheidenden Phasen, gegen Munar hatte er heuer in Rio einen Tie-Break verloren (das Match aber gewonnen). Ebenfalls stark war seine Winnerquote (33). Auch diese wird im Verlauf des Turniers höher werden.
Und was das Wichtigste ist: "Thiem steigert sich normalerweise von Spiel zu Spiel. Die Situation mit den Geisterspielen ist logischerweise auch für ihn eine neue", sagt Stefan Koubek. Von Match zu Match wird auch etwas anderes kommen: In den verschiedenen Situationen den richtigen Ball zu spielen. Das klappte gegen Munar schon viel besser als gegen Krajinovic.
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