US Open: Debakel für Altstar Venus Williams, Meilenstein von Murray
Titelverteidiger Carlos Alcaraz ist zum Auftakt der Tennis-US-Open nach einem kurzen Arbeitstag locker in die zweite Runde eingezogen. Der topgesetzte Spanier profitierte am Dienstagabend in New York beim Stand von 6:2,3:2 nach 58 Minuten von der Aufgabe seines deutschen Gegners Dominik Koepfer. Der 20-jährige Alcaraz, der nach den US Open seine Führung in der Weltrangliste an Novak Djokovic verlieren wird, trifft nun auf den Südafrikaner Lloyd Harris.
"Ich denke nicht darüber nach, den Titel zu verteidigen", sagte Alcaraz nach seiner Auftaktpartie. "Ich versuche einfach, die gleichen Dinge zu tun wie letztes Jahr." Der Shootingstar könnte der erste Profi seit Roger Federer 2008 werden, der den Titel erfolgreich verteidigt. Koepfer war im ersten Game der Partie umgeknickt und kämpfte noch fast eine Stunde weiter, ehe der 29-Jährige nicht mehr weiterspielen konnte.
Souveräne Stars
Einen besonderen Meilenstein erreichte unterdessen der 36-jährige Brite Andy Murray. Der US-Open-Champion von 2012 schlug den Franzosen Corentin Moutet 6:2,7:5,6:3 und feierte damit seinen 200. Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier. Der Weltranglisten-Sechste Jannik Sinner meisterte seine Auftakthürde ebenfalls souverän, der Italiener gewann gegen den Deutschen Yannick Hanfmann mit 6:3,6:1,6:1. Der Weltranglisten-Dritte Daniil Medwedew war zuvor ebenfalls mühelos in die zweite Runde eingezogen. Der 27-jährige Russe ließ dem Ungarn Attila Balasz nicht den Funken einer Chance. Nach nur 74 Minuten war sein Arbeitstag nach einem 6:1,6:1,6:0 schon wieder vorbei.
Medwedew ist in der Tableau-Hälfte von Alcaraz und würde bei programmgemäßem Verlauf im Halbfinale auf den Spanier treffen. Der Wien-Sieger, der im Oktober seinen Titel in der Stadthalle verteidigen möchte, weiß wie es sich anfühlt, gerade in Flushing Meadows den ganzen Weg zu gehen. 2021 holte er als Nachfolger von Dominic Thiem seinen bisher einzigen Grand-Slam-Titel bei den US Open.
Chancenlos, dennoch Applaus
Bei den Frauen jubelte die an Nummer zwei gesetzte Aryna Sabalenka aus Belarus mit einem 6:3,6:2 gegen die Belgierin Maryna Zanevska über einen ungefährdeten Erfolg. Eine bittere Niederlage erlebte indes Venus Williams bei ihren 24. US Open. Die 43-jährige US-Amerikanerin verlor im Arthur Ashe Stadium in 74 Minuten mit 1:6,1:6 gegen die ungesetzte Belgierin Greet Minnen und war dabei chancenlos. Das Publikum verabschiedete die zweimalige Siegerin des Grand-Slam-Turniers nach ihrem 100. US-Open-Match dennoch mit donnerndem Applaus.
Nach einer Verletzungspause von mehr als sechs Monaten hatte sich Williams diese Saison noch einmal zurück auf die Profitour gekämpft. Beim WTA-Turnier in Cincinnati hatte sie zum ersten Mal nach vier Jahren wieder gegen eine Spielerin aus den Top 20 der Welt ein Match gewonnen und die zweite Runde erreicht. Ihre US-Open-Generalprobe in Cleveland in der Woche danach hatte sie dann aber wegen Knieproblemen absagen müssen und war nun körperlich weit von ihrer Topform entfernt. An einen Rücktritt denke sie aber noch nicht, ihre jüngere Schwester Serena Williams hatte im vergangenen Jahr aufgehört.
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