Über den Australian Open hängt der „Netflix-Fluch“
Verrückte Welt bei den Australian Open in Melbourne: Ein „Fluch“ und das Ausscheiden von Félix Auger-Aliassime, Coco Gauff und der Weltranglisten-Erste Iga Swiatek sorgen für Aufsehen.
In der Nacht auf Sonntag scheiterte Swiatek im Achtelfinale an Wimbledon-Siegerin Elena Rybakina mit 4:6 und 4:6. „Ich muss an meiner Einstellung arbeiten“, sagte die Polin. „Es war ein hartes Match. In den wichtigen Momenten habe ich stark gespielt“, sagte die Kasachin. Rybakina trifft in ihrem ersten Melbourne-Viertelfinale auf die Lettin Jelena Ostapenko. Eine Runde weiter ist auch Jessica Pegula (USA).
Coco Gauff verlor überraschend 5:7, 3:6 gegen die frühere French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko. „Es ist frustrierend, aber ich habe viel gelernt“, sagte die unterlegene 18-Jährige.
Ihr amerikanischer Landsmann Sebastian Korda warf nach Daniil Medwedew den nächsten Topspieler aus dem Turnier – 3:6, 6:3, 6:2, 1:6 und 7:6 (7) gegen Hubert Hurkacz (POL).
Stefanos Tsitsipas gewann in fünf Sätzen, 6:4, 6:4, 3:6, 4:6, 6:3, gegen Jannik Sinner. Für eine Sensation sorgte Jiri Lehecka. Er besiegte Félix Auger-Aliassime und untermauerte damit einen „Fluch“.
Auger-Aliassime ist einer von zehn Protagonisten der neuen Doku „Break Point“ beim Streamingdienst Netflix. Der Kanadier verlor gegen Lehecka mit 6:4, 3:6, 6:7 (2), 6:7 (3) und muss weiter auf seinen ersten Majortriumph warten. Mit seiner Achtelfinal-Niederlage schied der letzte „Überbliebene“ der Serie aus.
Am Freitag hatte Auger-Aliassime nach seinem Drittrundensieg gegen den Argentinier Francisco Cerundolo noch gesagt: „Meine Freundin hat mir davon erzählt. Es ist lustig. Vielleicht denken die Spieler, die bereits verloren haben, dass es irgendwie miteinander zusammenhängt. Ich denke das nicht.“ Wobei es schon witzig sei, „wie sich die Dinge manchmal entwickeln“. Netflix schrieb auf seinem Twitteraccount für Irland und Großbritannien: „Um es klarzustellen: Das ist purer Zufall.“
Alle anderen Profis, die im ersten Abschnitt der Serie porträtiert werden, hatten sich bereits in den Runden zuvor verabschiedet oder konnten verletzungsbedingt gar nicht erst antreten.
Das Favoriten-Sterben
Vor dem 22-Jährigen hatten Casper Ruud, Thanasi Kokkinakis, Matteo Berrettini, Taylor Fritz, Ons Jabeur und Maria Sakkari in Melbourne früh verloren. Nick Kyrgios, Ajla Tomljanovic und Paula Badosa schlugen angeschlagen beim Hartplatzturnier gar nicht erst auf. Für die Verantwortlichen im Welttennis ist das keine gute Nachricht, schließlich hatten sie den Start der Netflix-Doku exakt vor dem ersten Aufschlag beim Grand-Slam-Turnier in Australien gelegt.
Die Macher der Doku hatten schon die Serie „F1: Drive to Survive“ zu einem Riesenerfolg gemacht und einer neuen Zielgruppe den Zugang zur Formel 1 ermöglicht.
Kommentare