Sabalenka gegen Anisimova: „An Power wird es im Finale nicht fehlen“

Sabalenka will gegen Anisimova ihren Titel verteidigen
23.000 Zuschauer im größten Tennisstadion der Welt, Aryna Sabalenka und Amanda Anisimova im Endspiel – die Wahrscheinlichkeit für ein finales Spektakel im Frauen-Einzel der US Open könnte nicht höher sein. Die belarussische Titelverteidigerin Sabalenka wird von der US-Amerikanerin Anisimova herausgefordert, Puls4 und Joyn übertragen ab 22 Uhr live, die ehemalige Bundesligaspielerin und Nachrichtensprecherin Bianca Ambros sowie Ex-Profi Barbara Haas führen durch den Abend.

Bianca Ambros und Barbara Haas kommentieren
Studium statt Tennis
Im KURIER-Gespräch erwarten beide ein würdiges Endspiel. Barbara Hass meint: „Eines ist sicher: An Power wird es im Finale nicht fehlen. Sabalenka ist zu favorisieren. Aber ich glaube auch, dass Anisimova eine Rechnung offen hat mit einem Grand-Slam-Finale, nachdem das bei ihrem ersten in Wimbledon ein bisschen in die Hose gegangen ist.“ 0:6, 0:6 wurde sie im Juli von Iga Swiatek abgefertigt. An der Polin nahm sie im Viertelfinale mit einem 6:4, 6:3 Revanche. „Ich dachte, dass Swiatek das Turnier gewinnen würde. Sie ist wie ein Tier auf dem Platz“, sagt Bianca Ambros, die sich statt auf eine Tenniskarriere auf das Studium konzentrierte. Als staatlich geprüfte Tennislehrerein weiß sie auch, wovon sie spricht. „Ich habe mit drei Jahren mit Tennis begonnen. Im Leistungssportgymnasium konnte ich täglich trainieren und habe ÖTV-Turniere gespielt.“
Und dennoch waren die US Open für die 33-jährige Wienerin Neuland. „Obwohl ich mich im Tennis wirklich auskenne, war ich bei der ersten Sendung ein wenig aufgeregt. Das bin ich sonst nicht mehr“, erinnert sie sich an das Erstrundenspiel von Ben Shelton. Bei Interviews mit Politikern habe sie schon mehr Routine.
Barbara Haas war als TV-Expertin schon im Vorjahr dabei. Im Semifinale, das am Freitag erst in der Früh zu Ende war, war viel Kaffee im Spiel. Haas lebt bei den Partien besonders mit. „Es war herzzerreißend, wie Jessica Pegula nach der Niederlage hinausgegangen ist. Man weiß, wie sehr sie diesen Grand-Slam-Titel will. Aber Sabalenka hat einfach zu gut gespielt. Das berührt einen dann schon, ich habe Gänsehaut gekriegt.“
In New York war es auch, wo sich Haas 2016 zum ersten Mal für ein Major-Turnier qualifiziert hat. „Das war rückblickend richtig cool, wenn man erstmals zur Weltspitze dazugehört. Generell sind die US Open mein Lieblings-Grand-Slam, allein schon wegen der Stadt.“
Starkes Turnier
Das Niveau war heuer beim Frauen-Turnier besonders hoch. „Gerade die Tschechinnen, die im Viertelfinale waren, haben schon ein Grand-Slam-Turnier gewonnen. Da ist mit jeder zu rechnen, in einigen Partien waren die Chancen 50:50. Im Semifinale hätte Pegula genauso gewinnen können. Aber auch Naomi Osaka, die wieder zu alter Stärke findet.“
Die Japanerin wurde im Sommer 2023 Mutter. Barbara Haas rechnet wieder mit der vierfachen Grand-Slam-Siegerin: „Sie hat sich von Monat zu Monat gesteigert. Mit ihrem Power-Tennis muss man sie künftig wieder immer auf dem Schirm haben.“
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