Tennis in Hamburg: "Doppelt so viel Arbeit" mit Frauen und Männern

Tennis in Hamburg: "Doppelt so viel Arbeit" mit Frauen und Männern
In Hamburg wird erstmals neben dem bewährten ATP-Turnier auch ein Frauen-Event ausgetragen. "Bislang hat sich die Idee durchgesetzt."

Sandra Reichel hat als Turnierdirektorin des Hamburger Tennis-Doppels alle Hände voll zu tun, auch der Kopf raucht zuweilen. Da gilt es nicht nur, Tennisspieler und -spielerinnen von Weltklasseformat zu betreuen, sondern auch Gäste: Am Mittwoch ließen sich oberösterreichische Landespolitiker zwar nicht an der Nase, aber zumindest durch die Anlage am Rothenbaum herumführen. Eine der unzähligen Aufgaben, die die 51-Jährige zu bewältigen hat.

Richtig fordernd ist die Vorbereitungszeit. Immer wieder muss sich Reichel als Magierin betätigen, weil immer wieder Herren und Frauen kurzfristig absagen. So war es auch dieses Mal: Die Weltranglisten-Achte Danielle Collins konnte aufgrund einer Verletzung nicht vorbeischauen. „Dann wurde es eben wie so oft stressig, weil wir schnellstens Ersatz brauchten. Collins sagte 24 Stunden vor Nennschluss ab“, erklärt Reichel, die das ganze Prozedere auch vom Frauen-Turnier in Linz kennt. Reichel telefonierte und mailte – früher faxte man – unermüdlich, fand Ersatz, wenngleich das Wort überhaupt nicht passt: Mit der Estin Anett Kontaveit schlägt die Nummer zwei der Welt auf. „Da hatten wir auch ein wenig Glück.“

Ein glückliches Händchen bewies Reichel mit dem ersten gemischten Doppel seit 1978 in Hamburg, am Rothenbaum wird neben dem bewährten ATP-Turnier auch ein Frauen-Event ausgetragen. „Bislang hat sich die Idee durchgesetzt, auch wenn es doppelt soviel Arbeit ist“, feixt Reichel. „Auch mit der Zuschauerzahl sind wir zufrieden.“

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