Tennis-Ass Dominic Thiem plant 2023 mit Davis Cup in Kroatien
Kurz nach dem Ausscheiden von Uruguay bei der Fußball-WM hat sich Dominic Thiem am Freitagabend einer kleinen Journalisten-Schar per Video-Pressekonferenz gestellt. Der 29-jährige Niederösterreicher steckt mitten in einer laut ihm sehr gut verlaufenden Vorbereitung auf die nächste Saison. Und der Ex-US-Open-Sieger hatte auch ein kleines Weihnachtsgeschenk für die österreichischen Davis-Cup-Fans parat. "Wenn alles gut lauft, dann werde ich spielen in Kroatien."
Anfang Februar hat die ÖTV-Truppe ja die in der Qualifikationsrunde für das Finalturnier topgesetzten Kroaten zum Gegner, ein äußerst schwieriges Los. "Es ist jetzt eh schon lang her seit dem letzten Davis Cup. Ich habe richtig Lust darauf", sagte Thiem. "Das Losglück war definitiv nicht auf unserer Seite. Aber ich werde spielen und hoffentlich kann ich helfen, eine Sensation zu schaffen."
Nach seinem Urlaub auf Sylt hat Thiem zwei Wochen mit Jez Green nur an seiner Fitness gearbeitet und den Schläger noch beiseite gelassen, berichtete Thiem. "Jetzt spiele ich auch schon seit über eineinhalb Wochen Tennis, am Anfang 50 Tennis, 50 Fitness - seit diesem Montag haben wir den vollen Fokus aufs Tennis gelegt. Es war im Vergleich dazu, was nach der Verletzung war, richtig einfach. Ich habe relativ schnell auch den Ball gut auf dem Schläger gehabt."
Nun geht es am Montag zur ersten von zwei Exhibition-Stationen nach Saudi-Arabien zum "Diriyah Tennis Cup", danach sofort weiter nach Dubai, wo er nach acht Tagen Training die "Exhibition World Tennis League" spielen wird. Weihnachten verbringt Thiem in Dubai, wobei es am 25. Dezember um 01.00 Uhr früh Ortszeit für ihn nach Australien geht.
Australian Open
Das große Ziel Thiems: bei den Australian Open möchte er wieder bei 100 Prozent Leistungsfähigkeit sein. Ob er mit dem Ranking 106 in den Hauptbewerb rutscht? "Es wird eng mit dem direkten Hauptbewerb. Sollte es nicht der Fall sein, hoffe ich auf eine Wildcard. Das wäre natürlich ein Traum, wenn ich die bekommen würde, wenn es sich nicht ausgeht." Die Anfrage dazu ist schon lange erfolgt. Kommende Woche wird Thiem davon in Kenntnis gesetzt, ob es klappt. Er hatte zuletzt ja auch bei den US Open dank einer Wildcard antreten dürfen.
Ein Rankingziel per Jahresende 2023 hat Thiem vorerst noch nicht, wiederholte er auch am Freitag, aber: "Für mich selber wäre ein Ziel, was sicher auch hochgesteckt ist, eine Setzung bei den French Open. Das wäre ein schönes Ziel, was auch wichtig wäre zu erreichen." Geht die Entwicklung weiter wie in den vergangenen Wochen, dann glaubt der Ex-Weltranglisten-Dritte, dass er es schaffen kann.
Im Vordergrund steht nun aber Melbourne, zuvor steigt er in Adelaide in die ATP-Saison 2023 ein. "Ich hoffe, dass ich mir das perfekte Paket hole, dass ich in Australien sowohl, was die einzelnen Schläge betrifft, als auch was die Matchpraxis betrifft, bei 100 Prozent bin."
Die Fußball-WM hat Thiem freilich auch verfolgt. Da Österreich nicht dabei war, hat er den Deutschen die Daumen gedrückt. "Ja, ich habe mit einigen Spielern Kontakt. Deshalb habe ich zu den Deutschen gehalten, es war natürlich bitter, wie das gelaufen ist, jetzt drücke ich England die Daumen."
Verraten hat Thiem auch schon den weiteren Plan nach den Australian Open und dem Davis Cup in Kroatien: "Ich fliege dann nach Südamerika, Buenos Aires, Rio, Santiago - so wie die meisten letzten Jahre auch, das hat immer gut funktioniert."
Mateschitz
Geäußert hat sich Thiem auch zum Ableben von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz und inwiefern sich am Sponsoring etwas geändert hat. "Es hat sich nichts geändert. Ich bin mir sicher, dass der Didi Mateschitz alles so gemacht hat, dass es auch nach seinem Ableben weitergeht. Ich glaube, dass ihm der Sport so viel wert war, dass er alles dafür gemacht hat."
Thiem war einst ja der erste Sportstar im Tennis, der vom österreichisch-thailändischen Getränke-Giganten unterstützt wurde. "Genau ja, deshalb werde ich ihm auch für immer dankbar sein, weil er mich in die Red-Bull-Familie geholt hat, aber gleichzeitig auch Tennis und Red Bull zusammengebracht hat. Damals hat das nur klein mit mir begonnen und wenn man sieht, wie groß das mittlerweile geworden ist, mit Berrettini, Tsitsipas und hoffentlich auch bald einer WTA-Spielerin."
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