Wembley-Moment ebnet Spanien einen perfekten Weg durch die WM

Wembley-Moment ebnet Spanien einen perfekten Weg durch die WM
Ein viel diskutierter Treffer lässt Erinnerungen an 1966 wach werden. Das Internet lacht und tobt zugleich. Für Deutschland bedeutet er die Blamage, für Spanien wird er zum Glücksfall.

Der spanische Coach Luis Enrique sprach Donnerstagnacht vielen Fans aus der Seele: „Fußball ist manchmal ein unerklärlicher Sport.“ Die favorisierten Spanier hatten nach dem 1:2 gegen Japan „nichts zu feiern“ und dennoch den Aufstieg fixiert.

Höhe- und Streitpunkt war der zweite Treffer der Asiaten, dem eine Hereingabe vorausgegangen war, bei der viele dachten, der Ball habe die Outlinie überschritten. Doch nach einer dreiminütigen Überprüfung legte sich der mexikanische Videoschiedsrichter fest: alles regelkonform. Und die WM hatte ihren Wembley-Moment. „Ich habe ein Bild gesehen, das muss manipuliert sein. Das kann nicht das wirkliche Bild sein, sagte selbst Enrique.

Im Internet kursierten bald sowohl allerlei Kurioses zum umstrittenen - aber durch die Technologie bestätigten - Tor, als auch einige Dolchstoßmythen. Die Spanier hätten am Ende nicht mehr alles probiert, um Deutschland mit einem Remis ins Achtelfinale mitzunehmen. Selbst DFB-Teamspieler und Doppeltorschütze Kai Havertz hatte sich nach Spielschluss wütend ob des Ausgangs des Parallelspiels gezeigt: „Mit dem Ergebnis von Spanien hätten wir nicht gerechnet." 

Auch die spanische Aufstellung von Luis Enrique, der im abschließenden Gruppenspiel fünf neue Spieler gebracht hatte, stand im internationalen Fokus. Er verteidigte seine Umstellungen aber vehement, dennoch gab der 52-Jährige zu: „Wir sind fürs Achtelfinale qualifiziert, das war das Ziel. Aber nicht auf diese Art.“ 

Tatsächlich finden die Spanier nun einen nahezu idealen Weg vor. Der Mitfavorit auf den WM-Titel bekommt es im Achtelfinale als Gruppenzweiter mit Marokko statt Kroatien zu tun, hat zudem einen Tag länger Pause und geht obendrein Argentinien sowie wohl auch Brasilien bis zu einem möglichen Finale aus dem Weg.

"Wenn sie's darauf angelegt hätte, es wäre ihr nicht gelungen", schrieb die Zeitung La Vanguardia zum letztlich erzielten Szenario.

Kommentare