Mama muss noch servieren: Wichtige Entwicklung im Frauen-Tennis

Mama muss noch servieren: Wichtige Entwicklung im Frauen-Tennis
Auch bei den US Open zeigte sich: Immer mehr Müttern gelingt eine erfolgreiche Rückkehr in den Profisport. Eine der Vorreiterinnen kam einst aus Oberösterreich.

Die US Open gehen in die heiße Phase, doch noch bevor in New York der finale Matchball geschlagen wird, steht eine Siegerin bereits fest: die Rolle der Frau im Weltsport.

Galt noch vor wenigen Jahren eine Schwangerschaft als der Anfang vom Ende der Profikarriere, so setzte sich beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres eine Entwicklung fort, die heuer schon mehrfach zu erkennen war. Immer mehr Spielerinnen kehren nach der Geburt ihrer Kinder zurück auf die fordernde und weltumspannende Profitour – und zwar langfristig sowie mit Erfolg.

Das aufsehenerregendste Comeback gelang in New York nun der Dänin Caroline Wozniacki. Die heute 33-Jährige hatte im Jänner 2020 ihren Rücktritt bekannt gegeben. Den Weg zurück startete die ehemalige Nummer eins und zweifache Mutter erst diesen Sommer, nach mehr als dreijähriger Abwesenheit. Bei den US Open erreichte sie nun prompt das Achtelfinale. Matchansetzungen zur Mittagszeit, die viele Konkurrentinnen aufgrund der Hitze gerne meiden, kann Wozniacki Positives abgewinnen: „So kann ich noch Zeit mit meinen Kindern verbringen.“

Noch eindrucksvoller zurückgekehrt aus der Babypause war Elina Switolina. Allerdings lagen bei der Ukrainerin zwischen der Geburt ihrer Tochter und dem ersten Aufschlag auf der Tour nur sechs Monate. Wenige Wochen nach dem Comeback stand die 28-Jährige bereits wieder im Viertelfinale bei den French Open sowie im Halbfinale von Wimbledon.

All diese Beispiele nehmen Druck von mancher Athletin. Viele haben in der Vergangenheit gezögert oder die Familienplanung weit hinausgeschoben. Am Rande der US Open ließ nun auch Superstar Naomi Osaka, seit Sommer Mutter, aufhorchen, als sie eine Rückkehr im Jänner in Melbourne in Aussicht stellte. Die Pause habe die „Liebe für den Sport“ wachsen und sie realisieren lassen, dass sie nicht ewig spielen könne.

Gezeigt wie es gehen kann, hat auch in diesem Punkt Serena Williams. Die 23-fache Grand-Slam-Siegerin stand nach der Geburt ihrer ersten Tochter noch vier Mal in einem Endspiel bei einem Major-Event. Sie verlor zwar alle vier, doch gewann Sympathien und erntete Respekt.

Eine der wirklichen Vorreiterinnen kam einst aus Linz. Sybille Bammer, mittlerweile 43, feierte ihre einzigen beiden WTA-Turniersiege (2007, 2009) als Mutter. Das war zuvor 18 Jahre lang keiner Spielerin mehr gelungen.

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