Australian Open: Djokovic gibt auf, Zverev im Finale gegen Sinner

Novak Djokovic kann seinen Traum vom 25. Major-Titel in Melbourne nicht realisieren: Der 37-jährige Serbe musste am Freitag im Halbfinale der mit 58,29 Mio. Euro dotierten Australian Open gegen Alexander Zverev beim Stand von 6:7 (5) aufgeben.
Der Deutsche stand nach 81 Minuten in seinem dritten Major-Endspiel. Zverev trennt somit nur noch ein Sieg vom Gewinn seines ersten Grand-Slam-Turniers. Sein Gegner ist Jannik Sinner (ITA-1), der Ben Shelton (USA-21) beim 7:6 (2), 6:2, 6:2 nur im ersten Satz mitspielen ließ.
Das Endspiel der Herren findet am Sonntag um 9.30 Uhr MEZ statt (Eurosport/ServusTV).
Buhrufe für Djokovic
Der 24-malige Grand-Slam-Turniergewinner Djokovic hatte sich bei seinem dramatischen Viertelfinalsieg gegen den Spanier Carlos Alcaraz am linken Oberschenkel verletzt. Sein erster Aufschlag kam vor allem zu Beginn zu selten, zwischendurch beugte sich Djokovic auch auf seinen Schläger und verzog das Gesicht.
Auch legte er sich früh mit seiner Box um Ex-Profi Andy Murray als Supercoach an. Die Aufgabe nach dem verlorenen Tiebreak kam dennoch überraschend - auch für die Zuschauer, von denen einige buhten und pfiffen.
Bei der Pressekonferenz danach erklärte Djokovic, er habe alles getan, was möglich war, um trotz der Muskelverletzung im Oberschenkel zu spielen. "Die Medikamente und der Verband haben geholfen. Aber gegen Ende des ersten Satzes sind die Schmerzen immer schlimmer geworden."
Hätte er den Satz gewonnen, wäre es vielleicht möglich gewesen, noch einige Games anzuhängen, womöglich sogar einen ganzen Satz, spekulierte Djokovic: "Es wäre aber ein Kampf gegen die Schmerzen gewesen. Ich hatte nicht genug Benzin im Tank, um einen solchen Fight zu liefern." Das Ende sei jetzt zwar nicht schön, aber er habe es wenigstens versucht.
Zverev: "Bitte buht keine Spieler aus"
"Ich bin natürlich glücklich, im Finale zu sein. Auf der anderen Seite gibt es keinen auf der Tour, den ich mehr respektiere als Novak", sagte Zverev, der einen Appell an die Zuschauer in der Rod Laver Arena richtete: "Bitte buht keinen Spieler aus, wenn er wegen einer Verletzung aufgeben muss."
Im TV-Sender Eurosport sagte Zverev danach: "Er hat sich vielleicht ein bisschen langsamer bewegt zwischen den Ballwechseln. Ich fand aber, er hat noch viele Bälle bekommen, er hat sich recht gut bewegt. Schwierig, jetzt was darüber zu sagen."
Djokovic habe in den vergangenen 20 Jahren "absolut alles für den Tennissport gegeben. Wenn er nicht weitermachen kann, dann bedeutet es, dass er wirklich nicht weitermachen kann."
Zverev erreicht durch die Aufgabe des 37 Jahre alten Gegners zum dritten Mal ein Grand-Slam-Finale.
Seine bisherigen Endspiele bei den US Open 2020 und den French Open im Vorjahr hatte er beide verloren. "Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich mal ein bisschen Glück in einem Finale habe", sagte Zverev.
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