Auch in Wien: Tennis ist eine Mehrklassengesellschaft

The Sinner takes it all: Jannik Sinner ist der Star von Wien
Tennis ist bei fast allen Einkommensschichten beliebt. Eine Mehr-Klassengesellschaft gibt es auch auf den Courts. Jannik Sinner erhält fast überall Startgelder, sicherte sich zuletzt bei einer Exhibition in Saudi-Arabien den Siegerscheck, auf dem 6 Millionen Dollar draufsteht (5,17 Millionen Euro) – soviel kassierte noch kein Spieler bei einem Grand-Slam-Turnier (wird aber bald so sein).
Dabei hat der 24-Jährige heuer allein an Preisgeld auf der Tour 12 Millionen Dollar kassiert, ein Vertrag mit Nike sichert dem derzeitigen Ranglisten-Zweiten obendrein 15 Millionen Euro jährlich. Der Vertrag läuft auf zehn Jahre und ist mit gesamt 150 Millionen Euro dotiert.
Aber Sinner lockt die Fans an, rockt die Wiener Stadthalle. Nach dem 6:0-6:2-Sieg gegen den Deutschen Daniel Altmaier gab es Standing Ovations. Für den Titel gibt es in Wien 511.835 Euro zu gewinnen.
Schauplatz Marx-Halle: Der Wiener Neil Oberleitner verlor an der Seite des Vorarlbergers Joel Schwärzler in der 1. Doppelrunde gegen das Duo Andre Göransson/Yuki Bhambri hauchdünn 6:3, 1:6, 8:10. Oberleitner hat heuer bis vor einer Woche rund 40.000 Dollar an Preisgeld verdient – das Geld reicht gerade für Reisen, Hotels und Staff. Dabei ist der 26-Jährige seit heuer in den Top 100 der Doppel-Weltrangliste und kassierte mit dem Finaleinzug in Kitzbühel einigermaßen. Für die 1. Runde in Wien erhält er nun zusätzlich 11.740 Dollar – bei solch großen Turnieren ist er aber auf eine Wild Card angewiesen. Ziel ist es freilich, bei einem Grand Slam dabei zu sein, da verdienen die Doppelasse zwar bei Weitem nicht so viele wie die Singles, aber dennoch gutes Geld.
Früher waren Preisgelder dieser Dimension undenkbar. Björn Borg verdiente ein Karriere-Preisgeld von rund 3,6 Millionen Dollar. „Und der hat sechs Mal die French Open und fünf Mal in Wimbledon gewonnen“, sagt Thomas Muster, Turnierbotschafter der Erste Bank Open.
Im Viertelfinale
Längst bei Grand-Slam-Turnieren dabei ist Lucas Miedler, auch wenn der große Erfolg noch ausblieb. In Wien steht der KURIER-Kolumnist mit seinem portugiesischen Partner Francisco Carbral nach einem 7:5-3:6-10:8-Sieg über Robin Haase/Constantin Frantzen im Viertelfinale. Lucas Miedler teilt sich mit seinem Partner 22.690 Euro, dasselbe gilt für den Tiroler Alexander Erler, der mit US-Mann Robert Galloway die Argentinier Maximo Gonzalez/Andres Molteni 5:7, 6:4, 10:3 besiegte.
Zuvor hatte er heuer rund 240.000 Euro alleine verdient. Gut, aber für einen Top-30-Spieler ....
Kommentare