Höchststrafe für Barbara Haas beim Tennis-Turnier in Linz

Bitterer Nachmittag in Linz für Barbara Haas
Die Lokalmatadorin unterlag der russischen Nummer fünf der Setzliste des Upper Austria Ladies in 53 Minuten mit 0:6, 0:6.

Beim Upper Austria Ladies, dem letzten Damen-Turnier dieses Jahres, geht es streng zu: Erstmals wird ohne Zuseher gespielt, die Zahl der Medienvertreter ist klein, die Sicherheitsmaßnahmen sind enorm. Julia Grabher durfte in Linz freilich nicht lange spielen, sie musste am Dienstag in ihrem Erstrundenspiel gegen die Rumänin Sorana Cirstea bei einer Führung von 3:2 wegen einer Knöchelverletzung aufgeben.

Damit war mit Barbara Haas nur noch eine ÖTV-Spielerin im Bewerb, die als Nummer fünf gesetzte Russin Veronika Kudermetowa erwies gestern sich jedoch als gleich mehrere Nummern zu groß – Haas unterlag der Nummer 46 der Welt nach nur 53 Minuten mit 0:6, 0:6.

TENNIS UPPER AUSTRIA LADIES LINZ (WTA): HAAS (AUT)

"Rabenschwarzer Tag"

Die 24-Jährige stand wie auch schon bei den jüngsten beiden Auftritten bei den Upper Austria Ladies - 2018 gegen Kiki Bertens (NED-2) 2:6,1:6, 2019 gegen Anastasia Pawljutschenkowa (RUS-9) 3:6,3:6 - auf verlorenem Posten. "Ich bin einfach enttäuscht. Das war ein schlechter Tag in der Arbeit, einfach ein rabenschwarzer Tag", sagte die Weltranglisten-148. Eine Doppel-Null sei ihr zuletzt in der Jugend passiert. "Aber so etwas kann immer einmal passieren", so Haas.

Die 24-jährige Oberösterreicherin fand von Beginn an überhaupt nicht zu ihrem Spiel, leistete sich viele unerzwungene Fehler und servierte auch schwach. So unterliefen ihr gesamt acht Doppelfehler. Nach nur 29 Minuten verwertete Kudermetowa ihren zweiten Satzball. Der zweite Satz dauerte noch kürzer, war nach 23 Minuten zu Ende.

TENNIS UPPER AUSTRIA LADIES LINZ (WTA): KUDERMETOVA (RUS)

Nur 24 Punkte

"Ich habe nicht annähernd an meine Leistung von meinem letzten Match gegen sie in Brisbane anknüpfen können", wusste Haas. Zu Beginn des Jahres hatte sie in der 1. Qualifikationsrunde des WTA-Premier-Events im ersten direkten Duell beim 5:7,3:6 deutlich mehr Gegenwehr leisten können.

Diesmal machte sie im gesamten Match nur 24 Punkte. Das Saisonende der Weltranglisten-148. muss daher - wie auch jenes ihres Landsfrau Julia Grabher, die am Dienstag wegen einer Knöchelverletzung gegen die Rumänin Sorana Cirstea aufgeben hatte müssen - als völlig verpatzt bezeichnet werden. "Ich werde jetzt versuchen, das Positive aus der Saison heraus zu nehmen. Heute gab es leider nicht viel Positives. Es gibt aber sicher auch Schlimmeres im Leben, da muss man die Kirche schon einmal im Dorf lassen", analysierte die Lokalmatadorin. Ihre Saison-Highlights waren die Hauptbewerb-Teilnahmen bei den US Open und French Open.

Hoffnung naht

Haas, derzeit die Nummer 148, ist neben Grabher (225) Österreichs einzige Spielerin in den Top 500 der Weltrangliste. Mit der 21-jährigen Mira Antonitsch und der 18-jährigen Sinja Kraus stehen aber zwei junge Damen auf dem Sprung nach oben.

Will man noch ein bisserl länger warten: Die 13-jährige Weinviertlerin Jana Kalt vereint großes Potenzial mit unbändigem Ehrgeiz. Ihr Coach Chris Retzl trainierte in seiner Jugend in der Akademie von Nick Bollettieri in Florida.

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