Erste Polin an der Spitze: Tennis-Jungstar Swiatek schreibt Geschichte

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Grafik der Woche: Die erst 20-jährige Iga Swiatek ist die neue Nummer eins der Tennis-Frauen. Sie ist die bereits 18. Führende seit 2004.

Die Polin Iga Swiatek ist nun auch offiziell die neue Nummer eins der Tennis-Weltrangliste. Die 20-Jährige folgt auf die Australierin Ashleigh Barty, die überraschend ihren Rückzug aus dem Profitennis verkündet hatte. Die einstige French-Open-Siegerin Swiatek hatte am vergangenen Wochenende das Turnier in Miami gewonnen und stand schon zuvor als Nachfolgerin von Barty fest.

Auf Rang zwei folgt in der am Montag veröffentlichten neuen Rangliste die Tschechin Barbora Krejcikova vor der Spanierin Paula Badosa. Zuvor hatte Barty 86 Wochen lang die Weltrangliste der Frauen angeführt, Swiatek ist nun die erste Polin an der Spitze. Ihr Vorsprung ist nach drei 1000er-Turniersiegen in Folge mit 1.736 Punkten Vorsprung komfortabel.

Von Navratilova bis Williams

Seit Einführung des Rankings 1975 hatten bislang 14 Nationen die Top-Position inne, die meisten Führungswochen gehen auf das Konto der USA. Martina Navratilova, Serena Williams und Co. sind mit 1.236 Wochen an der Spitze die klare Nummer eins. Dahinter folgen Deutschland (411 Wochen) und die Schweiz (209).

Auffällig ist, wie häufig in den letzten Jahren die Führung bei den Frauen wechselte. Seit Februar 2004 eroberten nicht weniger als 18 verschiedene Spielerinnen die Nummer-eins-Position, in den letzten 5 Jahren waren es sogar neun. Darunter unter anderem Serena Williams, Simona Halep oder Naomi Osaka. Einzig Ashleigh Barty war es vor ihrem überraschenden Rücktritt gelungen, eine gewisse Dominanz und Konstanz auszustrahlen.

Abwechslung und Eintönigkeit

Die WTA stellte jedenfalls diesbezüglich in den letzten Jahren einen deutlichen Kontrast zur ATP dar. Waren es bei den Frauen in den letzten 18 Jahren 18 verschiedene Führende, kamen die Herren mit lediglich fünf Spielern an der Spitze aus. Der Russe Daniil Medwedew konnte erst vor wenigen Wochen die Dominanz der Großen Vier (Djokovic, Nadal, Federer und Murray) durchbrechen.

Dass Swiatek das Potential hat, in Bartys Fußstapfen zu treten und die WTA-Rangliste in den nächsten Monaten und Jahren zu dominieren, ist wohl ohne Zweifel. "Ich bin wirklich zufrieden, erfüllt und auch stolz auf mich", sagte die Polin nach ihrem Triumph in Miami, "Ich muss das jetzt feiern, weil ich weiß nicht, wie lange ich diese Serie aufrechterhalten kann."

Denn Swiatek schrieb nicht nur polnische Tennis-Geschichte. Mit 17 Siegen in Folge auf Hartplatz in einem Kalenderjahr wandelt sie auch auf den Spuren von Serena Williams, der dieses Kunststück im Jahr 2015 gelungen war. Die Vorzeichen sprechen also für die 20-Jährige.

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