Auf einmal ist er der Gejagte, auf einmal ist er derjenige, den es zu schlagen gilt. Dominic Thiem reiste am Mittwoch erstmals als Grand-Slam-Sieger zu einem Major. Der US-Open-Champ zählt bei den French Open, die am Sonntag wie immer im Südwesten von Paris starten, mindestens zu den Mitfavoriten. In der ersten Runde trifft er auf den Kroaten Marin Cilic, gegen den er bereits bei den US Open gespielt hat.
Wie haben sich die anderen noch aktiven Grand-Slam-Champs beim nachfolgenden der vier größten Turniere geschlagen?
Roger Federer
Der Rekord-Titelträger mit 20 Major-Triumphen ist in Paris nicht dabei. Der 39-Jährige scheiterte 2003 nach seinem Wimbledon-Titel bei den US Open im Achtelfinale am Argentinier David Nalbandian. Der Schweizer will im nächsten Jahr noch einmal durchstarten.
Sport Talk mit Thiem-Manager Herwig Straka
Rafael Nadal
Der Spanier gewann 2005 bei den French Open seinen ersten von 19 Grand-Slam-Titeln und insgesamt zwölf Paris-Siegen. Wenige Wochen später unterlag er in Wimbledon in Runde zwei dem Luxemburger Gilles Muller in vier Sätzen.
Novak Djokovic
Der 17-fache Major-Triumphator siegte 2008 bei den Australian Open, vier Monate später kam er bei den French Open ins Semifinale, wo er Nadal in drei Sätzen unterlag.
Andy Murray
Die ehemalige Nummer eins holte 2012 bei den US Open den ersten Grand-Slam-Titel für die Briten seit Fred Perry (1936). Bei den Australian Open im Jänner des folgenden Jahres verlor der dreifache Grand-Slam-Sieger in vier Sätzen gegen Djokovic.
Stan Wawrinka
Den ersten von drei Siegen holte der Schweizer bei den Australian Open 2014. Bei den French Open darauf setzte es eine Vier-Satz-Niederlage gegen den Spanier Guillermo Garcia-López.
Der Kroate feierte bei den US 2014 seinen bislang einzigen Major-Titel. Bei den Australian Open im Jahr danach fehlte er verletzungsbedingt, bei den French Open war im Achtelfinale der Spanier David Ferrer eine Klasse besser. Nun kommt es gleich zum Auftakt der French Open zum direkten Duell.
Juan Martin del Potro
Der wieder einmal verletzte Argentinier triumphierte 2009 bei den US Open. Bei den darauffolgenden Australian Open lief es nicht so gut, da unterlag der seit Mittwoch 32-Jährige im Achtelfinale Cilic in fünf Sätzen.
Statistisches
Genannte Persönlichkeiten sind keine Einzel-Phänomene. In der Profi-Ära (seit 1968) konnte noch nie ein Spieler seinem ersten Triumph beim folgenden Major den zweiten folgen lassen. Das gelang zuletzt John Newcombe, der 1967 Wimbledon und darauf die US Open gewann. Der Australier holte insgesamt sieben Majors.Jim Connors hätte es schaffen können, der US-Star holte 1974 bei den Australian Open seinen ersten Titel, war aber bei den French Open gesperrt (unterschrieb für eine andere Spielserie). Danach gewann er in Wimbledon und New York.
Und wie lief es eigentlich damals bei Thomas Muster? Nach seinem Triumph bei den French Open 1995 ließ er Wimbledon aus, bei den US Open war danach im Achtelfinale der Amerikaner Jim Courier zu stark.
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