Trotz Aus in Paris: Wie Ofner im „Auswärtsspiel“ den Fans einheizte

Trotz Aus in Paris: Wie Ofner im „Auswärtsspiel“ den Fans einheizte
Der Steirer Sebastian Ofner verlor bei den French Open in der 3. Runde, hat aber Freunde gewonnen. Sein Coach Steve Rettl resümiert positiv.

Sebastian Ofner hat wieder ein paar Freunde gewonnen. Ausgerechnet in Paris, wo er bei den French Open zweimal gegen einen Franzosen bestehen musste.

Beim zweiten Mal zwar, ohne Pfründe sportlicher Natur zu erben, dennoch werden ihn die Fans in Roland Garros in feiner Erinnerung behalten. Zwar hatte der 27-jährige Steirer gegen Lokalmatador Corentin Moutet den ersten Satz gewonnen und im zweiten geführt, am Ende aber nach den Strapazen der letzten Tage 6:3, 4:6, 4:6, 1:6 verloren. „Ich habe eineinhalb Stunden lang alles rausgeholt, dann bin ich nur noch am Kämpfen gewesen“, resümierte Ofner.

In den ersten beiden Runden war es noch umgekehrt, da lag der Steirer gegen Moutets Landsmann Terence Atmane und gegen den Argentinier Sebastian Baez bereits mit 0:2 in Sätzen dahinter.

Dieses Mal war es nicht einfach für Österreichs Nummer eins. Auf seinem zugedachten Platz, dem Court Simonne-Mathieu gibt es kein Dach und immer wieder Regenunterbrechungen. Als man schon gerechnet hatte, dass auch diese Partie verschoben wird, wurde sein Match auf den zweitgrößten Court Suzanne Lenglen verlegt, um dem Publikum unter Dach noch etwas zu bieten.

Spiel mit den Fans

Am Ende waren die Fans freilich ab 20.30 Uhr aufseiten von Moutets, Ofner blieb aber ruhig und spielte in einem für ihn schon aussichtslosen vierten Satz mit dem Publikum und bekam viel Applaus.

Gestört hätte ihn das Publikum nie. „Wenn sie hie und da reinrufen, stört mich das nicht. Ich glaube, dass die Franzosen mich vielleicht mögen, die waren auch gegen Atmane immer fair.“ Ofner konnte sogar viel Gutes von der Stimmung auf dem zweitgrößten Platz mitnehmen. „Ich finde es richtig geil so was, das hat man nicht oft. Das waren ja drei Stunden durchgehend. Wo hat man das, dass drei Stunden Atmosphäre ist?“ Sein Coach Steve Rettl resümierte positiv: „Es war eine super Woche.“

Freilich, andere waren in dieser Woche weniger glücklich. Der Belgier David Goffin und die polnische Weltranglisten-Erste Iga Swiatek beschwerten sich über ein „unfaires Publikum“.

Rückkehr

Ofner wird nach der Rasensaison auf jeden Fall nach Roland Garros zurückkehren. Die French-Open-Anlage ist ja auch vom 27. Juli bis 4. August Schauplatz der Olympischen Tennis-Bewerbe. Mit dem Drittrundeneinzug hat der Steirer zwar ein erneutes Achtelfinale wie im Vorjahr verpasst, aber wichtige 100 Punkte geholt, die ihm den Quotenplatz per 10. Juni (ATP-Weltrangliste) sichern.

Doppel ausgeschieden

Österreichs Davis-Cup-Doppel Alexander Erler/Lucas Miedler unterlagen den topgesetzten Marcel Granollers/Horacio Zeballos (ESP/ARG) nach 81 Minuten 6:7(3),2:6. Damit ist Österreich bei diesem Grand Slam nur noch bei den Junioren durch Joel Schwärzler vertreten. Der Bewerb startet am Sonntag. 

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