Thiem nach Achtelfinaleinzug: "Eines der besten Matches 2020"

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Thiem tankte bei den French Open mit einem Dreisatz-Erfolg gegen Ruud Selbstvertrauen und trifft nun auf Überraschungsmann Gaston.

Mit dem dritten Drei-Satz-Sieg en suite Energie gespart und nach dem zehnten Sieg in Folge weiter Selbstvertrauen gewonnen. Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem kann nach dem 6:4,6:3,6:1 über den Norweger Casper Ruud zuversichtlich auf das weitere Turnier in Paris blicken. An ein mögliches Double US Open/French Open will er aber trotzdem nicht denken. 

Sein Gegner im Achtelfinale ist der 20-jährige Franzose Hugo Gaston. Die ATP-Nummer 239 setzte sich am Freitag gegen den dreifachen Grand-Slam-Sieger Stan Wawrinka aus der Schweiz in fünf Sätzen 2:6,6:3,6:3,4:6,6:0 durch. Das Match war wegen Regens im dritten Satz lange unterbrochen gewesen, danach wuchs der nur 1,72 m große Gaston im wahrsten Sinn über sich hinaus. Wawrinka machte insgesamt zu viele unerzwungene Fehler.

Thiem tankte Selbstvertrauen

An ein mögliches "Double", bekräftigte Thiem neuerlich, "habe ich gar keine Gedanken". Aber Selbstvertrauen hat er auf jeden Fall wieder getankt gegen den aufstrebenden Norweger Ruud. "Das war heute eines der besten Matches von diesem Jahr. Ich habe sehr aggressiv gespielt, auch wenige Fehler gemacht." Er sei aus New York mit dem ganzen Selbstbewusstsein, dass er "den Ball richtig gut am Schläger habe und gut spiele" gekommen. Zudem sagen ihm bisher die kühlen Bedingungen sehr zu. "Ich habe zig Stunden bei solchen Bedingungen auf dem Platz verbracht: Trainings, Matches, Juniorenturniere, Futures."

Seine Gedanken will er nun aber ganz auf das nächste Match legen. "Ich habe jetzt hoffentlich wieder 48 Stunden Zeit zur Regeneration, die will ich perfekt nutzen und dann wieder am Sonntag alles reinhauen, was ich habe und nicht wirklich darüber hinaus denken."

Ungewöhnlich für Thiem war es, so erzählte er, bei den sonst Ende Mai gespielten French Open um 07.00 Uhr aufzustehen und von Dunkelheit umgeben zu sein. "Das Einzige, was beleuchtet war, war der Eiffelturm", erzählte er lächelnd. "Das hat mich an meine Schulzeit erinnert", fügte er im internationalen Teil seiner Video-Pressekonferenz in Paris hinzu. 

Lob an Ruud

Thiem lobte seinen Drittrunden-Gegner. "Ein Riesenspieler. Wenn wir ihm noch ein Jahr geben, habe ich ihn für die nächste Sandsaison schwer auf der Rechnung", lobte der Lichtenwörther den erst 21-Jährigen.

Für Thiem war es im dritten Match schon das zweite "Hallenmatch" auf dem nun überdachbaren Center Court. Sicher ein Vorteil, da er nicht - wie etwa Wawrinka - vom Regen gestört werden konnte. "Grundsätzlich spiele ich jetzt nicht so gerne erste Partie, aber an Tagen wie heute hat es schon seine Vorteile: du spielst um 11.00, egal wie das Wetter ist, du hast keine Partie vorher und kannst dich perfekt drauf einstellen."

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"Start war richtig gut"

Eine erste Zwischenbilanz Thiems nach drei Matches konnte nur positiv sein. "Der Start ins Turnier war richtig gut, aber das ist auch ein bisserl New York geschuldet." Im Vorjahr sei er nach einer empfindlichen Niederlage in Rom angereist. "Da ist das Selbstvertrauen nicht so wie heuer mit einem Grand-Slam-Titel in der Tasche."

Zudem stand er bisher insgesamt 6:43 Stunden auf dem Platz. Das ist für drei Runden auf Sand im "best of five"-Modus nicht viel. "Jedes Match, das nicht zu lange ist, hilft Energie zu sparen. Das ist jetzt noch wichtiger, weil meine Reserven sind sicher nicht endlos nach den ganzen letzten Wochen. Von dem her hätte der Start nicht besser sein können in Richtung zweite Woche."

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