"Moment ist da": Deutscher Tennis-Star hat plötzlich genug

"Moment ist da": Deutscher Tennis-Star hat plötzlich genug
Die siebenfache Turniersiegerin Julia Görges beendet überraschend ihre Karriere.

Mit emotionalen Worten gerichtet an ihren Sport beendete die frühere Wimbledon-Halbfinalistin Julia Görges ihre Karriere. „Liebes Tennis“, schrieb die 31 Jahre alte langjährige deutsche Nummer zwei am Mittwoch neben einem Foto aus Kindertagen mit Tennisschläger: „Ich habe immer gewusst, dass ich es fühlen werde, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, zu Dir Tschüss zu sagen - der Moment ist da.“ Sie sei bereit, „das Kapitel Tennis zu schließen und ein Neues aufzumachen“, worauf sie sich sehr freue.

Inmitten der Coronavirus-Krise hat sich Görges, die in Regensburg wohnt, zum Rücktritt entschlossen. Zehn Jahre nach ihrem ersten von insgesamt sieben Titeln auf der WTA-Tour und gut zwei Jahre nach ihrem Einzug ins Halbfinale von Wimbledon. Nach der monatelangen Turnier-Zwangspause spielte Görges nur noch in Rom und bei den French Open, verlor aber früh in der ersten und zweiten Runde. Das Zweitrunden-Aus in Paris gegen ihre schwäbische Auswahlkollegin Laura Siegemund war ihr letztes Match.

Das deutsche Tennis verliert damit eine Spielerin aus der goldenen Generation um die dreimalige Grand-Slam-Siegerin Angelique Kerber, die frühere Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki und die einstige Top-Ten-Spielerin Andrea Petkovic. Die frühere Weltranglisten-Erste Kerber gratulierte ihrer langjährigen Weggefährtin „zu einer großartigen Karriere“ und meinte: „Etwas worauf du für immer stolz sein kannst.“ Sie wünsche ihr „alles Gute für die spannende Zeit, die jetzt beginnt.“

Top Ten

Zu den größten Erfolgen aus Görges' Karriere zählt der Turniersieg in Stuttgart von 2011. 2014 gehörte sie zum Fed-Cup-Team, das das Finale erreichte, in Prag aber gegen Gastgeber Tschechien verlor. Im Sommer 2018 drang sie als Nummer neun der Welt in die Top Ten ein. Ihren letzten Titel holte sie 2019 in Auckland. Momentan belegt die 1,80 Meter große Athletin Weltranglistenplatz 45, zuletzt hatte sie auch mit Trainerwechseln von sich reden gemacht.

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