Höhenflug in Schwechat: Ein Schritt fehlt Österreichs Davis-Cup-Team auf die Top 16

Beim Österreichischen Tennisverband (ÖTV), dem zweitgrößten Tennis-Verband des Landes, helfen alle irgendwie zusammen. So stand Frauen-Chefin und Billie-Jean-King-Cup-Kapitänin Marion Maruska bei der Parkgarage, um Tickets zu überprüfen. Und Sportchef und Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer holte Leute aus der Garage ab.

Die noch wichtigeren Hände bei ausgezeichneter Stimmung vor rund 1.000 Fans  im Schwechater Multiversum gehörten freilich den beiden österreichischen Cracks, die den ersten von zwei Tagen bestreiten durften.  Und diese sorgten für die 2:0-Führung gegen die Finnen.  Lukas Neumayer schlug überraschend den  Top-100-Mann Otto Virtanen 6:4, 6:7, 6:3, dann hatte Jurij Rodionov, Österreichs Nummer eins, ebenso etwas überraschend mit Eero Vasa (Nummer 567)  Probleme, siegte aber  2:6, 6:3 und 6:3. Damit wurde der Grundstein  für den  Aufstieg  in die letzte Qualifikationsrunde auf dem Weg ins Finalturnier im November gelegt. 

Starke Fans

Der 22-jährige Salzburger Neumayer wurde vor allem vom rund 30-köpfigen Fanclub um Kommandant  Stefan Gnadenberger stets nach vorne gepeitscht, sogar die Rocky-Fanfare wurde geblasen. Und Neumayer schaffte gegen Virtanen, der über harte Schläge verfügt, die aber teilweise einen halben Tennisplatz im Aus landeten,  das Break zum 4:3 und spielte den Satz heim. Im zweiten führte er klar, gab aber den Satz im Tie-Break ab. Aber  Virtanen halfen auch  die  wenigen finnischen Fans, die teilweise mit Eishockey-Helmen bestückt waren, nichts mehr.  

Die österreichischen Fans, darunter Tennis-Legende Hans Kary, der 1976 schon gegen die Finnen gewann,  peitschten Neumayer zum Sieg. Ebenso wie Rodionov, der den „Pflichtsieg“ als Nummer eins des Teams (155. der Welt)  nach  katastrophalem Start doch  noch einfuhr. 

Für eine Entscheidung könnten am Samstag ab 12 Uhr (live ORF Sport Plus, oetv.tv) Österreichs Doppel-Asse Alexander Erler und Lucas Miedler sorgen. Die beiden, die erst ein Davis-Cup-Spiel verloren hatten, spielen zum ersten Mal nach dem Wien-Titel im Oktober wieder gemeinsam.