ATP-Finals: Die Abschlussparty beginnt mit dem Vorjahresfinale

ATP Finals
Dominic Thiem eröffnet am Sonntag in London gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas.

Die britischen Tennisfans können einem ein bisserl leidtun. Wimbledon gab es in diesem Jahr gar nicht, in London spielen ab Sonntag die besten acht Einzelspieler und die besten acht Doppel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Und vertrösten auf nächstes Jahr darf man die Filzkugel-Liebhaber in London auch nicht, ab 2021 werden die Finals in Turin gespielt.

Was gilt es zur Abschlussparty zu wissen?

Die Österreicher

Dominic Thiem, der heute zum Auftakt auf den Griechen Stefanos Tsitsipas trifft (15 Uhr MEZ/live Sky), ist als einziger Spieler seit 2016 immer dabei und praktisch schon Stammgast. Weitere Gruppengegner des Ranglisten-Dritten sind Rafael Nadal und der russische Wien-Sieger Andrej Rublew. Die Fußverletzung ist verheilt, die Zuversicht ist zurück. „Die Resultate waren seit einem Jahr auf Hartplatz besser.“ Nach seinem Titel in Wien 2019 stand er im Endspiel der Australian Open und gewann die US Open. „Ich fühle mich jetzt fast gleich wohl auf beiden Belägen“, sagt Österreichs Sportler des Jahres, der einst als Sandplatz-Spezialist galt.

Und im Kopf ist Thiem frisch: „Im vergangenen Jahr habe ich nach diesem Turnier unbedingt Ferien gebraucht, ich musste mich erholen, das war dringend. Dieses Jahr fühle ich mich mental und körperlich großartig, ich könnte wahrscheinlich nach dieser Woche sofort nach Australien fliegen“, erzählt er.

Jürgen Melzer ist zum dritten Mal im Doppel mit dabei. 2010 und 2011 war jeweils mit dem Deutschen Philipp Petzschner in der Vorrunde Schluss. Heuer holt der 39-Jährige bei seinem letzten Antritt mit dem Franzosen Édouard Roger-Vasselin aus. Das Finale in Sofia konnte er am Samstag jedoch aufgrund von Schulterproblemen nicht bestreiten.

Während im Einzel neben Thiem nur Thomas Muster in London am Start war, haben rot-weiß-rote Doppel schon Tradition. Auch Julian Knowle, Oliver Marach und Alexander Peya waren schon dabei. Knowle ist übrigens auch in London: Der 46-Jährige betreut neuerdings die deutschen French-Open-Champions Kevin Krawietz und Andreas Mies.

Der Rekordsieger

Roger Federer hält mit sechs Triumphen die Bestmarke, Novak Djokovic könnte aber mit einem Titel zum Schweizer aufschließen. Der serbische Weltranglisten-Erste ist zum achten Mal dabei, Rafael Nadal bereits zum zehnten Mal, er hält damit bei ebensovielen Teilnahmen wie der abwesende Federer.

Allerdings: Der Spanier konnte noch kein ATP-Finale gewinnen. Kurios: Von seinen 86 ATP-Turniersiegen gab es nur einen Titel in der Halle. Und der liegt 15 Jahre zurück (Madrid).

Die Sicherheitsvorkehrungen

Die Spieler leben in der Bubble. Mahlzeiten müssen in der O2-Arena oder im Hotel eingenommen werden. Rafael Nadal tobt schon jetzt: „Wir dürfen nicht einmal die 200 Meter vom Hotel zur Halle zu Fuß gehen.“

Auch auf Linienrichter wird verzichtet, stattdessen soll das Hawk-Eye live für Entscheidungen sorgen. Ein System, das wegen fehlender Präzision oft kritisiert wird.

Im TV

Österreichische Tennis-Fans können alle Spiele (auch Doppel) live auf Sky verfolgen. Der Pay-TV-Sender überträgt die inoffizielle Weltmeisterschaft exklusiv. Los geht es heute um 13 Uhr, Krawietz/Mies dürfen den Anfang machen.

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