Wien träumt vom 500er-Status

Lokalmatador in der Wiener Stadthalle: Jürgen Melzer.
"Es wurde auch vom Federer-Management bestätigt, dass Wien eigentlich ein 500er ist."

Es ist bereits das sechste Turnier in der Wiener Stadthalle, in das er vom 12. bis 20. Oktober als Turnierdirektor hineingeht. Herwig Straka freut sich bereits jetzt über eine sehr gute Besetzung, hofft bei optimalem Verlauf sogar noch auf Roger Federer und berichtet von einem um 20 Prozent besseren Ticketvorverkauf. Insgeheim träumt der Steirer aber von mehr: Einer Zukunft des Erste Bank Open im Status eines ATP-500-Turniers.

"Das Ziel ist es schon, aber es ist zur Zeit unrealistisch. Wobei ich auch in der ATP sitze und weiß, dass es Pläne gibt, das auszuweiten, weil die Serie einfach sehr erfolgreich ist", verriet Straka. Über kurz oder lang werde es zwei, drei neue 500er-Turniere geben, vor allem sollen bestehende Turniere aufgewertet werden.

"Meine Meinung ist, es gehören 16 500er-Turniere her, zur Zeit gibt es 11. Es wurde übrigens auch vom Management von Roger Federer bestätigt, das Wien eigentlich ein 500er ist", stellte Straka fest und erklärte auch warum: "Von der Halle, vom Umfeld, von der Stadt, vom Status her - und wir haben auch mehr Preisgeld als die meisten anderen 250er. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es ist zur Zeit unmöglich."

Die Finanzierung scheint in der Tat auf den ersten Blick sehr schwierig. Anstelle der aktuell 3 Millionen Euro Budget müsste man dieses verdoppeln: entsprechend also dem Aufstieg von der 250er-Kategorie in die 500er. "Man bräuchte aber auch einen dritten Trainingsplatz und einen dritten Match-Court. Gleichzeitig ist man aber auch in der internationalen TV-Vermarktung in einer ganz anderen Liga, da käme auch wieder sehr viel mehr Geld herein", denkt Straka diesen Traum zu Ende. "Es wäre ein großes finanzielles Abenteuer, es würde sich nicht die Waage halten." Andererseits gäbe es bei Startgeldern Vorteile.

Straka sitzt als Mitglied im ATP-Board sozusagen an der Quelle und hat da einen gewissen Informationsvorsprung. "Es ist kein Plan, aber ein Wunsch. Aber wenn die Tür aufgeht, würde ich sofort versuchen, da hineinzugehen."

Dem Turnier geht es jedenfalls aktuell gut, die Hauptsponsoren Erste Bank und Wiener Städtische haben noch bis Ende 2014 Verträge - mit Optionen auf Verlängerung. Straka hofft, dass der Vorverkaufstrend dieser Tage bis zum Turnierbeginn anhält. Dann könnte man wieder an der 50.000-Zuschauer-Marke kratzen. "Mehr Zuschauer heißt höhere Attraktivität und mehr Sponsoren in der Zukunft."

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