Thiem im Kitzbühel-Halbfinale

Nächster Erfolg: Thiems Gegner Montañés musste aufgeben.
Sein spanischer Gegner Montanes gibt verletzt auf. Nun geht es gegen den Deutschen Kohlschreiber.

Dominic Thiem war die Sache fast ein wenig unangenehm. Sicher, er hatte die Pflicht erfüllt und war gegen Albert Montañés wie erhofft ins Semifinale des Turniers von Kitzbühel eingezogen. Aber als nach 84 Minuten der Sieg perfekt war, verzichtete der 21-Jährige demonstrativ auf ausgelassene Jubelgesten, und auch der Dankesapplaus an die Fans fiel zurückhaltender als sonst aus. Stattdessen entschuldigte er sich in aller Öffentlichkeit. "Es tut mir unendlich leid", sagte Thiem in das Stadion-Mikrofon und man sah es dem Österreicher an, dass er lieber anders gewonnen hätte.

Mit einem begeisternden Spiel und mit einer überzeugenden Leistung, aber ohne, dass der Gegner das Handtuch wirft. Montañés gab im zweiten Satz beim Stand von 7:6 (3) und 3:2 für Thiem auf und dieses jähe Ende passte irgendwie zu diesem Viertelfinale, für das die Nummer eins des Turniers nur zwei Worte fand. "Komisches Match."

Aufgaben

Es war tatsächlich komisch, dass Thiem im ersten Satz keines seiner drei Breaks bestätigen konnte und prompt wieder sein Aufschlaggame verlor. Komisch auch, dass er gleich gar so viele unerzwungene Fehler produzierte (24), und komisch eigentlich, dass immer wieder Thiems Gegner w.o. geben. Diesen Umstand findet wiederum der 21-Jährige, der in dieser Saison sechs Partien vorzeitig gewinnen konnte, überhaupt nicht komisch. "Die vielen Aufgaben kommen nicht von ungefähr. Es ist sehr anstrengend gegen mich zu spielen", weiß Thiem, der in der nächsten Woche bereits den Top 20 angehören wird.

Der Lokalmatador weiß allerdings auch: "Im Semifinale wird jetzt eine Steigerung notwendig sein." Denn mit Philipp Kohlschreiber wartet da auf Thiem nicht nur ein ausgesprochener Kitzbühel-Fan – der Deutsche wohnt in der Gamsstadt – er kriegt es auch mit einem Gegner zu tun, der ihn aus gemeinsamen Trainingseinheiten sehr gut kennt. "Das wird eine coole Partie für die Zuschauer."

Für das Turnier in Kitzbühel ist diese Semifinal-Paarung ein Segen. Und der junge Publikumsliebling Dominic Thiem ist sowieso ein echter Glücksfall. "Er füllt das Stadion komplett", sagt Turnier-Direktor Alexander Antonitsch."Ein super Typ."

Eine Sache gibt es dann aber doch, die manche am Jungstar stört. An Thiems Frisur lassen viele kein gutes Haar. "Diese Frisur geht gar nicht", sagt Semifinal-Gegner Kohlschreiber.

Kommentare