Mit breiter Brust nach Lettland

Zielsicher: Dominic Thiem setzte sich gegen seinen Trainingspartner Ernests Gulbis durch und trifft nun auf Feliciano López.
Thiem präsentiert sich für den Daviscup in Topform und spielt erstmals mit Melzer.

Günter Bresnik erlebte in 3:45 Stunden in New York im wahrsten Sinne Ups and Downs. "Super für Dominic, hart für Gulbis."

Seine beiden Schützlinge lieferten sich in der zweiten Runde der US Open ein hartes Match. Am Ende besiegte der 20-jährige Niederösterreicher Dominic Thiem den Weltranglisten-Zwölften Ernests Gulbis 4:6, 3:6, 6:4, 6:3, 6:3. Allerdings sei gesagt, dass der Lette aufgrund von Oberschenkelproblemen nicht ganz im Besitz seiner vollen Kräfte war.

Thiem darf sich auf jeden Fall freuen, er steht zum ersten Mal in einer dritten Runde eines Grand-Slam-Turniers. Dort wartet nun der auf Platz 19 gesetzte Spanier Feliciano López.

Wenn Thiem fertig ist in New York, geht es nach Lettland. Mit dem österreichischen Nationalteam. Und in einem Miniteam: Nur vier Spieler und drei Betreuer sind dabei, wenn es im Baltikum um den Sieg geht. Der Verlierer dieser Partie von 12. bis 14. September spielt nächstes Jahr fix in der Europa-Afrika-Zone, der Verlierer muss sogar gegen Schweden und gegen den Abstieg in die dritte Leistungsstufe spielen. Zur Erinnerung: Vor zwei Jahren war Österreich noch im Weltgruppen-Viertelfinale.

Erstmals werden Dominic Thiem und Jürgen Melzer gemeinsam im Team stehen. Thiem, der am Mittwoch 21 wird, war nur in der Slowakei im Fix-Aufgebot, dort fehlte aber Melzer, mit 28 Einberufungen Österreichs Rekord-Teamspieler.

Zumindest im Daviscup stehen die Chancen auf Einzel-Siege gut, zumal Lettlands einziger Topspieler Gulbis aller Voraussicht nach nicht dabei ist und nicht wieder auf Thiem treffen kann. Ganz sicher ist auch die Teilnahme von Thiem noch nicht, einberufen wird er aber auf jeden Fall. In New York gab es viele Gespräche zwischen Trainer Günter Bresnik und Daviscup-Kapitän Clemens Trimmel. Ganz fix ist das Antreten des Wiener Doppelspezalisten Alexander Peya, der in seiner Zunft zu den Besten zählt, wohlgemerkt nicht nur in Österreich. Der Vierte im Bunde ist der 28-jährige Vorarlberger Martin Fischer, der nicht nur gerade Zeit hat, sondern auch viel Erfahrung besitzt: In Israel sorgte er 2010 mit dem Sieg im letzten Einzel für den Klassenerhalt in der Weltgruppe. Nicht dabei ist der Waldviertler Stammspieler Andreas Haider-Maurer, der viele Punkte auf der Tour verteidigen muss.

Unterstützung

Clemens Trimmel wird dieses Mal erstmals ohne Assistenztrainer agieren. In Valmiera wird ÖTV-Präsident Ronnie Leitgeb, Mitte der 1990er-Jahre selbst Kapitän, Trimmel in taktischen Bereichen unter die Arme greifen. Seit einigen Monaten ist Leitgeb auch wieder Trainer – bei den US Open begleitete er Schützling Melzer aber nicht.

Durch den Abstieg 2013 ist ein Sparprogramm angesagt. "Die meisten Nationen haben nicht sieben Personen wie wir, sondern zehn bis 14 im Team. Aber in dieser Liga gibt es kaum Preisgelder wie in der Weltgruppe, der Verband muss Reisekosten und Spielergagen beisteuern", sagt Verbandsgeschäftsführer Thomas Hammerl.

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