Dominic Thiem verliert das Madrid-Finale

Dominic Thiem fand nicht zu seinem gewohnten Spiel.
Der 24-Jährige verpasst nach dem 4:6 und 4:6 gegen Alexander Zverev die Chance, sein erstes Masters-1000-Turnier zu gewinnen.

Günter Bresnik hatte bereits vor Jahren prophezeit: „ Alexander Zverev wird ganz sicher einmal die Nummer eins.“

Gewiss wäre es dem Trainer von Dominic Thiem lieber gewesen, dass der Deutsche nicht ausgerechnet im Finale von Madrid dieses Versprechen einmal mehr bestätigte. Doch sein Schützling stand gegen den 21-Jährigen zumeist auf verlorenem Posten, konnte sein Spiel nie richtig aufziehen wie zuvor gegen Kevin Anderson und vor allem Rafael Nadal. Ein Umstand, der einerseits einem groß aufspielenden Zverev geschuldet war, aber auch einer unerwartet hohen Fehlerquote.  

Am Ende war es der Hamburger, der 6:4 und 6:4 gewann und sich damit bereits seinen dritten ATP-1000-Titel nach Rom und Montreal (beides 2017) sicherte, während Thiem noch auf seinen ersten warten muss. Zweifelsohne – es war dennoch eine großartige Woche für den 24-Jährigen, der in Madrid zum zweiten Mal im Endspiel stand, im Vorjahr war er noch Rafael Nadal unterlegen. Eine große Woche ohne krönenden Abschluss eben.

Dominic Thiem verliert das Madrid-Finale

Break zu Beginn

Österreichs Nummer eins, die ab Montag die Nummer acht im weltweiten Ranking sein wird, verschlief den Beginn, mit einem Doppelfehler servierte er Zverev das erste Break. Den Vorsprung gab der Deutsche, der bei seinen Aufschlagspielen souverän agierte, bis zum Ende des ersten Satzes nicht mehr aus der Hand. Auch im zweiten Satz gab Thiem sofort sein Aufschlagspiel ab, Zverev konnte erneut mit der Führung im Rücken sein Potenzial aufblitzen lassen. 

Freilich viel seltener als noch in den vorangegangenen Partien - und vor allem viel zu selten für Zverev. Und wenn der Lichtenwörther herankam, konnte Zverev seinem Aufschlag vertrauen. An diesem Sonntag in Madrid auch ein Schlüssel zum Turniersieg. Zverev gewann damit erstmals auf Sand gegen Thiem und verkürzte im direkten Duell auf 2:4, bei den anderen Begegnungen war er jedoch noch ein Teenager.

Dominic Thiem verliert das Madrid-Finale

Duell der Zukunft

Dennoch war es ein Duell der Zukunft. Das Durchschnittsalter in den Top Ten beträgt trotz Zverev und Thiem 29,3 Jahre. Dominic Thiem wird in den nächsten Jahren noch oftmals die Gelegenheit zur Revanche haben. Vielleicht schon in Rom. Schön wär’s aus deutscher und österreichischer Sicht - denn die beiden würden sich erst im Endspiel gegenüberstehen.

Zuvor muss Österreichs Topmann aber nach einem Freilos den Italiener Fabio Fognini oder den Franzosen Gaël Monfils besiegen. Und vor allem im Viertelfinale Rafael Nadal.

Dominic Thiem verliert das Madrid-Finale

In Madrid hat sich Thiem (li.) Zverev geschlagen geben müssen.

Finale Dominic Thiem - Alexander Zverev zum Nachlesen

  • |Mirad Odobašić

    Zukunftsmusik

    Das heutige Finale des Masters-1000-Tennisturniers von Madrid zwischen Alexander Zverev und Dominic Thiem ist das erste Duell der beiden auf großer Bühne und möglicherweise ein Vorbote für die Zukunft.
  • |Mirad Odobašić

    Aufstrebend

    Partien des 21-jährigen Deutschen gegen den 24-jährigen Niederösterreicher könnten in den nächsten Jahren solche um die Vorherrschaft an der Weltranglistenspitze werden.
  • |Mirad Odobašić

    Bisherige Duelle

    Von den bisherigen fünf Vergleichen der beiden hatte nur jenes vor zwei Jahren beim 250er-Event in Nizza Finalcharakter. Thiem setzte sich da ebenso durch wie Wochen davor im München-Halbfinale, kurz danach in der Runde drei der French Open und im Februar 2017 zum Auftakt des Hallen-Turniers von Rotterdam. Nur im Herbst 2016 in der Runde der letzten 32 in Peking war Zverev erfolgreich geblieben. In keinem dieser Spiele blieb der Gewinner ohne Satzverlust.
  • |Mirad Odobašić

    Entwicklung

    "Wir haben die fünfmal gegeneinander gespielt, als er schon Top Ten war und ich noch mehr in der Entwicklung war", merkte Zverev nach seinem Halbfinalsieg gegen den Kanadier Denis Shapovalov an. Tatsächlich war der Lichtenwörther erst nach dem dritten Tour-Duell mit seinem Freund erstmals in die Top Ten vorgestoßen. Das ändert aber nichts daran, dass Thiem im Ranking stets klar besser war. Beim ersten Duell war Zverev 49., zehn Monate später in Rotterdam schon 18.
  • |Mirad Odobašić

    Los geht's

    Thiem hat den ersten Aufschlag.
  • |Mirad Odobašić

    Breakbälle

    Gleich im ersten Spiel bieten sich Zverev zwei Breakchancen an.
  • |Mirad Odobašić

    Break!

    Mit einem Doppelfehler gibt der Österreicher seinen ersten Aufschlag ab. Kein guter Start...
  • |Mirad Odobašić

    0:2

    Zverev hat bei seinem ersten Aufschlagspiel keine Probleme. Thiem ist noch nicht in dieser Partie.
  • |Mirad Odobašić

    1:2

    Nun aber, diesmal gibt Thiem keinen Punkt ab. Das tut seinem Selbstvertrauen gut.
  • |Mirad Odobašić

    1:3

    Einen Punkt kann Thiem diesmal nur bei Aufschlag Zverev holen.
  • |Mirad Odobašić

    2:3

    Thiem tut sich immer noch schwer, holt sich aber das bislang längste Spiel in diesem Match.
  • |Mirad Odobašić

    2:4

    Zverev gewinnt das 6. Spiel zu Null. Thiem hadert erstmals laut mit sich. "Geh hin!", schreit er nach einem Ballwechsel.
  • |Mirad Odobašić

    3:4

    Thiem tut sich erneut schwer, verkürzt aber auf 3:4 - und das auch nach einem richtig schön herausgespielten Punkt.
  • |Mirad Odobašić

    Besuch

    Im Publikum sieht man viel Prominenz.
  • |Mirad Odobašić

    3:5

    Zverev lässt wieder nichts anbrennen. Der erst 21-Jährige ist der klar tonangebende Mann im Moment.
  • |Mirad Odobašić

    4:5

    Thiem gewinnt zu Null und hält sich in diesem Satz. In diesem 9. Spiel haben wir endlich mal Thiems Markenzeichen gesehen - eine krachende Vorhand.
  • |Mirad Odobašić

    1. Satz an Zverev!

    Thiem geht 30:0 in Führung, mit drei Super-Aufschlägen dreht der Deutsche den Spieß um. Entscheidend für das 6:4 war in diesem Entscheidungsspiel die Aufschlagstärke des Hamburgers. Seine Führung geht aber grundsätzlich in Ordnung, Thiem spielt zurzeit nicht wie der Thiem vergangener Tage.
  • |Mirad Odobašić

    Déjà-vu

    Nein! Genau wie im ersten Satz holt sich Zverev auch im zweiten das Break!
  • |Mirad Odobašić

    Zum Nachsehen

    Die Entscheidung im ersten Satz:
  • |Mirad Odobašić

    0:2

    Zverev lässt erneut nichts anbrennen, sein Gegenüber scheint auch richtig genervt zu sein. Die Körpersprache war beim Niederösterreicher schon mal besser.
  • |Mirad Odobašić

    1:2

    Puh, das war knapp! Der Österreicher muss zwei Breakbälle abwehren, holt sich aber mit Ach und Krach sein erstes Spiel im zweiten Satz.
  • |Mirad Odobašić

    1:3

    Der Deutsche schlägt mit einem Schnitt von 211 km/h, auch in diesem Spiel lässt er ein paar Blitze aus der Zauberkiste. Thiem ist derzeit chancenlos.
  • |Mirad Odobašić

    2:3

    Es geht doch: Thiem gewinnt sein Spiel zu Null. Allerdings hatte man das Gefühl, dass sein Gegner in diesem Spiel nicht allzu viel riskiert hat.
  • |Mirad Odobašić

    Ungewöhnlich

    Erst nach 59 Minuten sehen wir das erste Ass in diesem Match - und das bei so einem starken Aufschläger wie Zverev...
  • |Mirad Odobašić

    Was meinen eigentlich die...

    ... Twitteranten?
  • |Mirad Odobašić

    2:4

    Diesmal wackelt der Deutsche ein wenig, doch Thiem kann daraus kein Kapital schlagen.
  • |Mirad Odobašić

    3:4

    Thiem kann verkürzen, nun muss er sich aber das Break holen, will er in diesem Match noch drinbleiben. Nach wie vor spricht leider nur wenig für ihn.
  • |Mirad Odobašić

    Rahmentreffer

    So nicht: Zum dritten Mal trifft der Österreicher den Ball mit dem Rahmen.
  • |Mirad Odobašić

    3:5

    Ganz schwach: Mit dem Rücken zur Wand stehend gelingt Thiem kein Punktgewinn.
  • |Mirad Odobašić

    4:5

    Thiem bleibt im Match. Diesmal waren ein paar eindrucksvolle Schläge des Österreichers dabei, diesmal erinnerte er an den Thiem, den man kennt. Kommt da ein Fünkchen Hoffnung auf?
  • |Mirad Odobašić

    Matchbälle!

    Zverev hat nach einem grandiosen Stopp zwei Matchbälle!
  • |Mirad Odobašić

    Aus!!!

    Zverev gewinnt 6:4 und 6:4!!!

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