Die alten Herren hatten in Kitzbühel Vorfahrt

Da schau her! Didier Défago aus der Schweiz, 2010 Olympiasieger in der Abfahrt, gewinnt in Kitzbühel den Super-G und kommt rechtzeitig vor Sotschi in Form.
Einen Tag nach Hannes Reichelt, 33, ist Didier Défago, 36, auf der Streif nicht zu schlagen.

Trau’ keinem über 30: Nachdem Hannes Reichelt, 33, am Samstag seinen ersten Abfahrtstriumph in Kitzbühel gefeiert hatte, schlug am Sonntag mit Didier Défago ein noch älterer Routinier zu. Der 36-Jährige hatte im verkürzten Super-G den längeren Atem. Jener Schweizer, der schon einmal Kitzbüheler Geschichte geschrieben hat – als bei seinem Abfahrtssieg 2009 mit 142,3 km/h die offiziell höchste Geschwindigkeit auf der Streif gemessen wurde. Zwei Wochen vor Olympia 2014 kommt der Olympiasieger der Abfahrt von 2010 in Form.

Aufgrund der tristen Wettervorhersage hatten viele mit einer Absage gerechnet. Vielleicht war auch das der Grund, weshalb der sonst so asketische Weltcup-Spitzenreiter Aksel Lund Svindal in der Nacht auf Sonntag noch lang nach Geisterstund’ an der Bar von Harti Weirathers noblem Party-Zelt gesichtet wurde.

Hujaras Humor

Auch am Sonntagmorgen deutete wenig auf eine Durchführung des neuen Kitzbüheler Kombi-Bewerbes, geschweige denn auf einen regulären Super-G hin.

Weltcupdirektor Günter Hujara erschien mit Galgenhumor im Pressezentrum, während sich Frau Holle so fleißig zeigte wie in Nordtirol seit Wochen nicht: „Ich lasse den Saal jetzt räumen. Alle Reporter müssen zum Pistentreten auf die Piste.“

An den Tagen zuvor hatte Hujara den Fotografen noch Ski- und Pistenverbot erteilt. Die Fotoreporter mussten Bergaufmärsche auf sich nehmen und ihre Rennfotos jenseits der Absperrungen machen. Vor der Kombi war das Pistenkommando besonders im Bilde. So wie 2003, als die Kitzbüheler trotz widriger Bedingungen Hermann Maier einen Comeback-Sieg nach dessen Motorradunfall ermöglicht hatten.

Die Maier-Show war damals an einem Montag vor leeren Tribünen über die Bühne gegangen. Sonntag fanden immerhin 10.000 Fans im Flockenwirbel ins Zielgelände. Darunter Bayern-Legionär David Alaba, der Vormittags ebenso wie die Klubkollegen Martinez und Schweinsteiger das Auto-Wintertestgelände des Bayern- und Kitz-Sponsors besuchte (Audi verlängerte den Hahnenkamm-Vertrag um vier Jahre).

Alabas Anwesenheit an der Piste löste einen Hype aus, als wäre er selbst in Rekordzeit über die Streif gerast. Eine Menschentraube hing bei Verlassen des Zielgeländes am Fußballer, während sich Marcel Hirscher, der bei der Sportlerwahl des Jahres 2013 zweiter Sieger hinter Alaba gewesen war, bereits auf den Kombi-Slalom vorbereitete.

Hirschers Premiere

Bei Hirschers Saison-Premiere im Super-G, die er in Hinblick auf Kombi-Punkte riskierte, waren ihm Speed-Trainingsdefizite weniger optisch, doch sehr wohl in der Ergebnisliste anzumerken: Rang 56. Abfahrtssieger Hannes Reichelt blieb, ausgelaugt von Mikrofon-Slalom, Siegerehrung und sonstigen Terminen, ebenfalls hinter seinen Erwartungen. „Ich habe mich schon im Netz gesehen. Ich bin einfach schlecht gefahren, obwohl ich gut geschlafen hab’.“

Dass die Jugend den Routiniers auf den Fersen ist, bewiesen erfreulicherweise Österreicher: Max Franz, 24, raste zeitgleich mit Svindal hinter Défago und Bode Miller (USA) auf Rang drei. Otmar Striedinger, 22 und ebenfalls Kärntner, wurde Dritter und darf mit nach Sotschi. Und Olympia-Daheimbleiber Markus Dürager, 22, stieß mit Startnummer 55 noch auf Rang zehn vor.

Kitzbühel-Super-G: Endstand
1. Didier Defago SUI 1:10,38
2. Bode Miller USA 1:10,43 0,05
3. Max Franz AUT 1:10,53 0,15
Aksel Lund Svindal NOR 1:10,53 0,15
5. Johan Clarey FRA 1:10,57 0,19
6. Otmar Striedinger AUT 1:10,68 0,30
Travis Ganong USA 1:10,68 0,30
8. Carlo Janka SUI 1:10,73 0,35
9. Adrien Theaux FRA 1:10,74 0,36
10. Markus Dürager AUT 1:10,79 0,41
11. Kjetil Jansrud NOR 1:10,80 0,42
12. Georg Streitberger AUT 1:10,92 0,54
13. Romed Baumann AUT 1:10,98 0,60
Matthias Mayer AUT 1:10,98 0,60
15. Vincent Kriechmayr AUT 1:10,99 0,61
16. Joachim Puchner AUT 1:11,01 0,63
17. Patrick Küng SUI 1:11,04 0,66
18. Alexis Pinturault FRA 1:11,07 0,69
19. Thomas Mermillod Blondin FRA 1:11,11 0,73
20. Peter Fill ITA 1:11,12 0,74
21. Morgan Pridy CAN 1:11,17 0,79
22. Steven Nyman USA 1:11,18 0,80
23. Andrew Weibrecht USA 1:11,22 0,84
24. Brice Roger FRA 1:11,25 0,87
25. Christof Innerhofer ITA 1:11,26 0,88
Rok Perko SLO 1:11,26 0,88
27. David Poisson FRA 1:11,27 0,89
28. Stephan Keppler GER 1:11,28 0,90
29. Jan Hudec CAN 1:11,29 0,91
30. Klaus Kröll AUT 1:11,31 0,93

Ausgeschieden: Dominik Paris (ITA)Der Sonntag der Schweizer:

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Gesamtweltcup
1. Aksel Lund Svindal (NOR) 897
2. Marcel Hirscher (AUT) 735
3. Alexis Pinturault (FRA) 569
4. Felix Neureuther (GER) 491
5. Hannes Reichelt (AUT) 476
6. Ted Ligety (USA) 449
. Bode Miller (USA) 449
8. Patrick Küng (SUI) 398
9. Henrik Kristoffersen (NOR) 341
10. Adrien Theaux (FRA) 336
11. Kjetil Jansrud (NOR) 312
12. Matthias Mayer (AUT) 305
13. Didier Defago (SUI) 304
14. Peter Fill (ITA) 289
15. Max Franz (AUT) 288

Super-G-Weltcup
1. Aksel Lund Svindal (NOR) 296
2. Didier Defago (SUI) 162
3. Patrick Küng (SUI) 159
4. Bode Miller (USA) 138
5. Otmar Striedinger (AUT) 134
6. Georg Streitberger (AUT) 134
7. Jan Hudec (CAN) 128
8. Kjetil Jansrud (NOR) 127
9. Matthias Mayer (AUT) 126
10. Max Franz (AUT) 117
11. Adrien Theaux (FRA) 113
12. Peter Fill (ITA) 103
13. Hannes Reichelt (AUT) 100
14. Christof Innerhofer (ITA) 95
15. Carlo Janka (SUI) 89

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