Das konnte keiner der Ärzte und sonstigen Spezialisten bestätigen, die er danach aufsuchte. Internist, Neurologe, Orthopäde, Chirurg, Osteopath, Chiropraktiker – bei allen war er in der Praxis. „Das hat ein paar Tausend Euro gekostet, weil du nicht so lange warten musst, wenn du privat zahlst. Und ich wollte so schnell wie möglich wissen, was ich habe.“
Aber nichts half. Suljovic war schon der Verzweiflung nahe. Vor drei Wochen ging es dann plötzlich bergauf. „Ein Orthopäde und Chiropraktiker drückte genau auf die Punkte, die wehgetan haben.“ Und die haben sich wo befunden? „Hauptsächlich die Hüfte, die ist verrostet. Aber ich habe auch einen leichten Bandscheibenvorfall und der Ischias zwickt an beiden Beinen.“
Der Grund? „Die einseitige Belastung, wenn du stundenlang trainierst.“ Und die Impfung? „Die ist nicht der Grund.“
Suljovic traut dem aktuellen Friedensangebot seines Körpers noch immer nicht ganz. „Nach Budapest wollte ich nicht alleine fahren.“ Und auch nach Jena begleiten ihn Ehefrau Enisa und Tochter Ema. Sohn Tarik ist Schüler und muss in Wien bleiben.
In Jena steigt die elfte Auflage des „PDC World Cup“, eines Länderkampfs, bei dem zwei gegen zwei Spielen. Das Turnier ist beliebt, weil es für die Individualisten mit den Pfeilen eine nette Abwechslung darstellt. Suljovic spielte mit dem Österreicher Rowby-John Rodriguez, der seine familiären Wurzeln auf den Philippinen hat, dem Land der Erstrundengegner am Freitag.
In der viermonatigen Turnierpause ist Suljovic in der Weltrangliste, die sich aus den Preisgeldern von 24 Monate errechnet, auf Platz 27 zurückgefallen. „Das ist mir aber egal, ich habe in der Zeit nie drauf geschaut, weil mir wichtiger war, endlich gesund zu werden.“ Die Pfeile will er aber noch nicht zur Seite legen.
„Ich schau wie es läuft und will noch ein, zwei Jahre Vollgas geben. Die Entscheidung, wann ich aufhöre, treffe ich nicht alleine, da redet dann mein Körper mit.“
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