Das ist die größte Herausforderung im Nachwuchssport

Das ist die größte Herausforderung im Nachwuchssport
Projekt soll Talente zwischen 12-15 Jahren nachhaltigen Know-How-Gewinn mitgeben und den Drop-Out verhindern.

Die österreichische Sportlandschaft steht in naher Zukunft vor großen Herausforderungen. Das größte Problem spielt dabei die Drop-Out-Rate im Nachwuchssport, so entscheiden sich in einzelnen Sportarten bis zu 90 Prozent der 14- bis 19-Jährigen gegen den Sport. „Obwohl einzelne Vereine immer wieder talentierte Leistungssportler hervorbringen, fehlt es in Österreich in der Breite an flächendeckenden entsprechenden Entwicklungsstrukturen“, so SPORTUNION-Präsident Peter McDonald. Am 9. März geht nun das Leuchtturmprojekt "Young Athletes" der Sportunion in die zweite Runde. Die Bilanz aus dem Vorjahr war beeindruckend. 128 Talente in 47 verschiedenen Sportarten waren Teil des ersten "Young Athletes"-Programm. 

„Das Programm ist wegweisend für aufstrebende junge Sporttalente, die bisher noch nicht in einem Leistungszentrum oder einer Sportschule betreut wurden“, so McDonald. Dabei wird den jährlich 130 Talenten Know-How in den Bereichen der Sportpsychologie, Sporternährung und Sportphysiologie vermittelt. „Je mehr Menschen im Breitensport aktiv sind, desto mehr schaffen es auch in den Spitzensport“, so "Young Athletes"-Programm-Botschafter Christoph Sumann. Das Programm soll die Kids dann selber entscheiden lassen, ob es Richtung Spitzensport geht und damit vielleicht in ein Leistungssportzentrum oder ob sie im Verein bleiben wollen. Pro Verein dürfen dabei maximal zwei Sportler am Programm teilnehmen, wobei zumindest die Hälfte aller teilnehmenden Athleten Mädchen sein sollen. Das Hauptziel von "Young Athletes" besteht darin, den Abstand zwischen Nachwuchs- und Leistungssport möglichst gering zu halten.

„Unser Ziel ist es, die jungen Talente nicht nur sportlich zu fördern, sondern auch deren Umfeld, also Eltern und Vereine ganzheitlich zu unterstützen“, so McDonald. Nicht nur die Talente selbst werden geschult und nehmen an Workshops teil, es gibt auch Angebote für das Umfeld, einschließlich Trainern sowie Eltern. Während des gesamten Programmes haben die jungen Athleten immer wieder die Möglichkeit auf Augenhöhe einen Austausch mit Profis zu führen. Im vergangenen Jahr war dies unter anderem mit Ivona Dadic möglich. 

Heuer wird das Programm von Carina Schrempf begleitet. Die einstige Leichtathletin stieg aufgrund mehrerer Verletzungen aufs Rad um und ist mittlerweile ebenso erfolgreich im Radsport unterwegs. Für Schrempf ist es eine "riesengroße Ehre" dieses Projekt unterstützen zu dürfen. "Es ist auch wichtig, neben dem Sport noch andere Säulen zu haben. Aber zu vermitteln, dass sich Durchhaltevermögen lohnt und dass der Sport eine so wichtige Konstante im Leben bildet, die auch im Umgang mit anderen Herausforderungen hilfreich sein kann, ist mir ein besonderes Anliegen“, so Schrempf. 

Mit der 12-Jährigen Josefine Hauer nimmt heuer ein aufstrebendes Eiskunstlauf-Talent an dem Förderprogramm teil. Als großes Ziel hat sich die ehrgeizige Jungathletin die Teilnahme an Europameisterschaften, Weltmeisterschaften sowie den Olympischen Spielen gesetzt. Über solche Erfolge würde sich auch McDonald freuen: "Natürlich wäre es schön, wenn in Zukunft ein Talent aus unserem Programm erfolgreich rauskommt, aber im Vordergrund steht die Freude am Sport und die Vermittlung einer Perspektive."

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