Olympische Spiele sollen Konkurrenz bekommen
Die olympische Woche in St. Petersburg ist mit einem Aufreger zu Ende gegangen. Dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) droht für sein Hochglanzprodukt Olympia Konkurrenz aus der eigenen Familie. Denn der einflussreiche Scheich Ahmad al-Sabah aus Kuwait als Präsident aller Nationalen Olympischen Komitees (ANOC) und der frisch gekürte SportAccord-Boss Marius Vizer, ein in Ungarn lebender Rumäne mit österreichischem Pass, als Chef aller olympischen und nichtolympischen Verbände planen Gegenspiele - und könnten bei einer engen Kooperation ein erhebliches Machtpotenzial entwickeln.
"Ich persönlich halte diese Idee kaum für realisierbar. Die olympischen Sommersportverbände haben deutlich gemacht, dass sie diese Pläne nicht mittragen", erklärte der deutsche IOC-Vizepräsident Thomas Bach und gab gleich einen Einblick in sein Wahlprogramm, das er kommende Woche präsentieren will. Die Einzigartigkeit der Spiele dürfe nicht gefährdet werden, er werde etwaige Pläne in diese Richtung nicht unterstützen, betonte der Kandidat für das IOC-Präsidentenamt.
Wachsender Einfluss der Araber
Auch Sabah kokettiert immer wieder damit, Spiele unter dem ANOC-Dach veranstalten zu wollen. Der Einfluss und das Netzwerk des Arabers wachsen rasant. Als Chef der IOC-Entwicklungshilfeprogramms olympische Solidarität darf er Millionen verteilen - und jetzt führt sein Protege Vizer auch noch SportAccord an. Der gebürtige Rumäne hat bereits erste Gespräche mit Medienunternehmen und Sponsoren geführt. Als mögliche Gastgeber der ersten "vereinten Weltmeisterschaften" wären, so Vizer, Rom, Moskau oder die USA denkbar. Auch die arabische Welt käme infrage, die vom IOC als Olympia-Gastgeber bisher immer verschmäht wurde.
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