Locker und entspannt vor dem Abschlag, konzentriert und voll bei der Sache bei der Arbeit. Zitny traut Straka alles zu. "Bei ihm sehe ich noch viel Luft. Er ist einer der Besten der Welt, gehört unter die Top Ten und kann Majors gewinnen."
Vorbild für Kinder
Zitny führte gerade die Preisverleihung bei den Nachwuchs-Staatsmeisterschaften durch, als Straka zum großen Schlag ausholte. "Ich habe den Talenten einen Pokal von früher gezeigt, mit dem Namen Straka darauf. Da haben die Augen der Kids zu leuchten begonnen. Es ist schon wichtig, dass es Idole in einer Weltsportart gibt. Ob sich daraus ein Boom ergibt, ist schwer zu sagen."
Den würde sich auch der Chef von Zitny wünschen. Robert Fiegl, der Generalsekretär des Golfverbandes, freut sich auch über die Entwicklung von Emma Spitz. Die 23-jährige Niederösterreicherin schaffte in ihrer ersten Profi-Saison als erste Österreicherin den Cut bei den US Open. "Für die im Vergleich doch zahlenmäßig kleine Golf-Nation Österreich sind diese Erfolge sicher überproportional."
Fiegl kennt Straka, seit der ein kleines Kind war. "Ich habe ihn bei mir im Kader gehabt. Er wollte gar nicht golfen." Der aktuelle Erfolg war in dem Alter nicht absehbar. Der Verband könne nur die Rahmenbedingungen für eine Entwicklung bieten, absehbar ist im Golf gar nichts.
Auch Sepp Straka hat einst im Fontana Golfclub, im NÖ-Regionalkader und in den Auswahlen des ÖGV seine Ausbildung erhalten. Straka ging mit seinen Eltern und Zwillingsbruder Sam mit 14 Jahren in die USA. Er lebt mit seiner Frau Paige im Bundesstaat Alabama. Ende September könnte er aber als einer von zwölf Europäern den traditionellen Vergleich gegen seine Wahlheimat spielen.
2021 war Bernd Wiesberger der erste Österreicher, der den Ryder Cup spielte. Die 44. Auflage findet Ende September erstmals in Italien vor den Toren von Rom statt. Je drei Plätze werden über die Weltrangliste und die European-Tour-Bestenliste vergeben, die restlichen sechs suchen sich die Ryder-Cup-Kapitäne aus. Europas Kapitän ist seit August der 45-jährige Engländer Luke Donald.
Zitny ist begeistert von der Leistung von Straka. „Ich bin ja schon gespannt, wie bei der Wahl zum Sportler des Jahres abgestimmt wird.“ 2021 reichte es bei Wiesberger für Rang neun.
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