Segeln: Wechselhafte Tage für rot-weiß-rote Armada

Tanja Frank, Thomas Zajac
Das beste Material ist in Rio de Janeiro, Österreichs Boote fuhren in Hyères am Podest vorbei.

Doch, die Côte d’Azur kann durchaus auch die Zähne zeigen – von einem lustigen Ausflug nach Südfrankreich konnten die österreichischen Segler nach ihrer Reise zum Weltcup in Hyères nur bedingt berichten. Nach einem stürmischen Auftakt samt Kenterungen und Materialschäden waren die Podestplätze für die rot-weiß-roten Boote dieses Mal außer Reichweite, selbst für die Vorzeige-Damen Lara Vadlau und Jolanta Ogar, die ihre Chancen mit Platz zehn im abschießenden Medal Race der 470er-Klasse vergaben und noch vom vierten auf den sechsten Rang rutschten.

Ein Problem ist ausgemacht: "Bei stärkerem Wind funktioniert unser Mast nicht", sagt Europameisterin Lara Vadlau. Das ist zwar unerfreulich, aber kein Beinbruch, denn: "Unser Top-Material ist in Rio de Janeiro."

Die Vize-Welt- und -Europameister Nico Delle Karth und Niko Resch wurden im 49er-Bewerb Siebente, die WM-Vierten Thomas Zajac und Tanja Frank qualifizierten sich als Zehnte für das Medal Race und beendeten den Mixed-Katamaran-Bewerb Nacra 17 auch auf diesem Rang.

Ungeliebter Leichtwind

Bei der Extreme Sailing Series im chinesischen Qingdao führte der zweifache America’s-Cup-Sieger Alinghi (SUI) vor dem heutigen Schlusstag. Bei teils irregulären Leichtwind-Bedingungen holten die Doppel-Olympiasieger Roman Hagara und Hans Peter Steinacher mit Red Bull Sailing am Sonntag einen Wettfahrtsieg und zwei Podestplätze und lagen punktgleich mit Ben Ainslie Racing an vierter Stelle. Allzu groß war der Spaßfaktor auf den riesigen Katamaranen freilich nicht: "An drei Tagen sind wir kein einziges Mal auf den Foils gefahren", erklärte Skipper Roman Hagara – heißt: Der Wind war so flau, dass sich das Boot mangels Tempo nie aus dem Wasser heben konnte.

China scheint ein schlechter Boden zu sein: "2012 sind wir hier spektakulär gekentert, 2013 hat sich ein Crew-Mitglied schwer verletzt, und 2014 crashten wir mit Full-Speed in die Alinghi und zerstörten deren Boot komplett", wie Taktiker Hans Peter Steinacher befand. Und: "Wir sind bei diesen Bedingungen noch nicht in der Lage, Geschwindigkeit aufzunehmen. Die Feinabstimmung passt nicht."

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