"Wunder" Meilutyte: Mit 15 Olympiagold, mit 16 Weltrekord

Bei Olympia in London überraschte Ruta Meilutyte mit Gold. In Barcelona war ihr Weltrekord nach der neuerlichen Europabestzeit im Vorlauf von der litauischen "Wunderschwimmerin" fast schon erwartet worden. In 1:04,35 Minuten stellte die 16-Jährige am Montagabend im Halbfinale über 100 Meter den ersten Weltrekord dieser Titelkämpfe auf. Meilutyte steigerte die vier Jahre alte Bestmarke der US-Amerikanerin Jessica Hardy aus der Ära der Hightech-Anzüge um eine Zehntelsekunde.
Musste sich die Olympiasiegerin bei der Medaillenzeremonie ständig Tränchen aus den Augenwinkeln wischen, so wirkte sie in Barcelona ziemlich cool. Coach Jon Rudd war über den Rekord eher erleichtert: Nun könne sich Ruta voll und ganz auf den Titelkampf konzentrieren und müsse nicht irgendwelchen Zeiten nachjagen. Gold sei die "Kirsche auf der Eiscreme", sagte Meilutyte selbst. "Litauerin rüttelt Schwimmwelt auf", jubelte die Tageszeitung "Lietuvos Rytas".
Ein bisschen darf sich aber auch Großbritannien über die Bestzeit freuen. Vor einigen Jahren zog Meilutyte, deren Mutter 2001 bei einem Autounfall starb, aus Litauen nach England, wo ihr Vater und ihr älterer Bruder lebten. Dort profitierte sie auch von einem Schwimm-Eliteprogramm.
Kommentare