Rugby-WM-Finale: Zwei Ex-Weltmeister mit großen Hoffnungen

Guter Dinge: Englands Teamchef Eddie Jones freut sich gemeinsam mit Prop Joe Marler aufs Finale
Am Samstag fordert England ab 10 Uhr Südafrika. Der Champion von 2003 trifft auf den Titelträger von 1995 und 2007.

Samstag, 10 Uhr: Millionen von Augen werden auf Yokohama gerichtet sein, hierzulande bieten sich Pro7MAXX und der Livestream auf www.ran.de an – das letzte Spiel der Rugby-WM in Japan wird angepfiffen. Eine ganze Menge Sentimentalität schwingt mit im Finale der Dauerwerbesendung für den Sport mit dem Rotationsellipsoid genannten Spielgerät. Zwei Taifune brachten das Leben im Gastgeberland und auch den WM-Spielplan gehörig durcheinander, und doch war es eine tolle WM.

Noch toller wird sie für einen der Finalgegner. Hier England, daheim zerrissen zwischen Brexit und Verbleib in der EU, im Fernen Osten begeistert durch das Spiel, das Trainer Eddie Jones in den letzten vier Jahren seinem Team of the Rose beigebracht hat. Schnell mit Hand und Fuß, extrem flexibel, in jeder Form überzeugend, wie Neuseeland beim 19:7 im Semifinale feststellen musste.

Und dort die Südafrikaner, die hoffen, dass sich durch einen dritten Titelgewinn wie schon 1995 alles zum Besseren wendet. Geplagt von Korruption, Wirtschaftskrise und beispielloser Gewalt ist das Land am Kap. Damals, unter dem legendären Präsidenten Nelson Mandela, ging durch den Titelgewinn ein Ruck (in diesem Fall ist der deutsche Begriff gemeint, aber auch der rugbyspezifische passt ganz gut) durch die Gesellschaft. 24 Jahre später könnten die Springboks und ihre Landsleute einen weiteren nur zu gut gebrauchen.

Ein klein wenig dürfen sich übrigens auch die leidgeprüften Fans der Franzosen auf das letzte Spiel dieser fantastischen sechs Wochen in Japan freuen: Jérôme Garcès ist der Schiedsrichter des Finales. Als, man lese und staune, als wirklich und tatsächlich erster Franzose.

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