Neues Anti-Doping-Gesetz: Besserer Schutz für Hobbysportler

Neues Anti-Doping-Gesetz: Besserer Schutz für Hobbysportler
Es soll stärker zwischen Doping- und Suchtmitteln unterschieden werden. Zudem werden Whistleblower geschützt.

Im Ministerrat beschloss die Bundesregierung am Mittwoch auf Initiative von Sportminister Werner Kogler den Entwurf für das Anti-Doping-Bundesgesetz 2021, das am 1. Jänner in Kraft treten soll.

Der World Anti-Doping Code und damit das Anti-Doping-Bundesgesetz 2021 reagiert auf jüngste Erkenntnisse im Kampf gegen Doping. So soll etwa stärker zwischen Doping- und gesellschaftlich weiter verbreiteten Suchtmitteln unterschieden werden, ebenso zwischen Spitzen- und Freizeitsportlern. „Ein neuer Passus, der absolut Sinn macht", sagt Kogler. "Eine Hobbysportlerin bzw. ein Hobbysportler, der einmal in zwei Jahren an einem Volkslauf teilnimmt und im Vorfeld unwissentlich ein auf der Dopingliste befindliches Schmerzmittel eingenommen hat, soll nicht ein Leben lang mit diesem Missgeschick in Verbindung gebracht werden können.“

Prävention ist Pflicht

Zudem wird die Gesundheit als zentrales Element im Kampf gegen Doping hervorgehoben und die Unabhängigkeit der nationalen Anti-Doping-Behörden von Sport-Institutionen festgeschrieben. Verbände müssen verbindlich Präventionsmaßnahmen setzen. Kogler: "Kommt ein Verband seinen Verpflichtungen wiederholt nicht nach, wird das unmittelbare Konsequenzen bei der Fördermittelvergabe nach sich ziehen.“

Neu in den Anti-Doping-Bestimmungen findet sich ein Tatbestand, der Einschüchterungen, Drohungen oder Vergeltungsmaßnahmen gegenüber Whistleblowern unter Strafe stellt – eine Reaktion auf die Erkenntnisse, die die Ermittlungen gegen staatlich gedecktes Doping in Russland ans Tageslicht brachten. Außerdem können künftig DNA-Proben und Fingerabdrücke als Beweise herangezogen werden, die Welt Anti Doping Agentur (WADA) verfügt nunmehr über das Recht, jederzeit Dopingproben sicherzustellen.

Neu ist außerdem, dass eine 50-prozentige Frauenquote in allen Kommissionen der NADA Austria festgeschrieben wurde.

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