Die tragische Geschichte des italienischen Rad-Helden Marco Pantani

Die tragische Geschichte des italienischen Rad-Helden Marco Pantani
Vor 20 Jahren starb der ehemalige Radprofi im Alter von nur 34 Jahren an einer Überdosis. Noch verehrt Italien diesen schillernden wie streitbaren Sportstar.

Marco Pantani war trotz seiner geringen Körpergröße von 1,72 Metern einer der größten Radfahrer seiner Zeit. Als der Italiener bei der Tour de France 1997 mit Bestzeit Alpe d'Huez erklimmt, kennt die Begeisterung auch bei den französischen Fans keine Grenzen.

Es ist die Zeit, in der der Radsport seinen Höhepunkt erlebt und Helden hervorbringt. Eine Zeit, in der die Athleten noch ohne Helm unterwegs sind - Pantani präsentiert stolz seine Glatze und (weniger stolz) seine abstehenden Ohren. Den Kosenamen "Elefantino" mag er nicht. Viel lieber ist es ihm, wenn man ihn "Pirat" nennt, wegen des Tuches, das er manchmal um seinen Kopf trägt. Und es ist die Zeit, in der die Helden der Bergstraßen mit EPO und anderen Dopingmitteln vollgepumpt Bestleistung um Bestleistung aufstellen. Das neue Wunderding EPO ist damals noch nicht nachweisbar - und an zu genauen Kontrollen hat der Weltverband auch kein Interesse.

Am 19. Juli 1997 beweist der 52 Kilogramm leichte Pantani am Anstieg nach Alpe d'Huez, dass er der unbestrittene König der Berge ist. Leichtfüßig zieht er in der französischen Sommersonne allen davon, auch Jan Ulrich und Richard Virenque. Nach den 21 legendären Kehren hat er noch die Kraft für einen Zielsprint, er reißt die Hände in die Höhe, dann bricht er zusammen.

Die Tour de France 1997 beendet er auf Rang drei. Im folgenden Jahr gelingt ihm dann alles. Sieg bei "seinem" Giro d'Italia, Sieg bei der Tour, dem wichtigsten Radrennen der Welt. Pantani ist am Gipfel - und wird trotzdem zur tragischen Figur. So rasant er die Berge hinauffahren kann, so schnell fällt er.

1999 wird er in Führung liegend vom Giro d'Italia ausgeschlossen. Sein Hämatokritwert ist zu hoch - ein klarer Hinweis auf (EPO-)Doping. Er steht unter Dopingverdacht, die Tour de France lässt er aus. Dass er tatsächlich gedopt hat, kann erst bei Nachtests im Jahr 2013 bewiesen werden.

2000 kehrt er zurück, aber er erreicht nie wieder seine Form von 1998. Am 14. Februar wird er tot in einem Hotelzimmer in Rimini aufgefunden, neben ihm mehrere leere Packungen verschiedener Antidepressiva. Nach offiziellem Autopsie-Bericht starb Pantani an einer Überdosis Kokain. Laut seiner damaligen Freundin soll er an Depressionen gelitten haben. Ob Pantani den Freitod gesucht hat, ist bis heute ungeklärt.

Hilfe für Menschen mit Suizidgedanken

Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u.a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133)

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