Blähbauch, Parasiten und Würmer: Die Leiden einer Weltmeisterin

Mountainbikerin Mona Mitterwallner macht bei der Marathon-WM Jagd auf die Goldmedaille
Wenn Mona Mitterwallner von ihren abenteuerlichen Erlebnissen bei ihrer ersten Tour de France erzählt, dann wundert man sich, dass sie nur wenige Wochen später schon wieder fest im Sattel sitzt und wieder Rennen bestreitet.
Sie kam bei der Frankreich-Rundfahrt zu Sturz, litt unter chronischen Hüftschmerzen und hat sich und ihrem Körper viel zugemutet.

Mona Mitterwallner startete heuer erstmals bei der Tour de France
Aufgeben ist keine Option
„Auf den letzten zwei Etappen habe ich mir nur gedacht: ,Ich würde jetzt vieles gerne machen, nur nicht auf dem Radl sitzen“, sagt die ambitionierte Tirolerin. „Aber Aufgeben war für mich noch niemals eine Option. Auch wenn mein Körper dann wieder einmal verrückt gespielt hat.“
Die Folgen ihrer persönlichen Tortur de France spürte Mitterwallner noch einige Tage. In ihrem Körper hatten sich Parasiten eingenistet, „ich hatte einen Blähbauch und Würmer und musste zwei Mal eine Entwurmungskur machen. Das ist echt nicht lustig“, erzählt die 23-Jährige.
Großes Kämpferherz
Jeder würde es verstehen, hätte Mona Mitterwallner ihr Rad für diese Saison gestellt. Niemand hätte es ihr übel genommen, wenn sie sich eine Auszeit genommen hätte.
Doch das passt nicht zu dieser drahtigen, kleinen Frau aus Silz (1,58m) mit dem großen Ehrgeiz und dem riesigen Kämpferherz. „Ich würde mich schwertun, bei einem Rennen nicht zu starten und daheim zu sitzen.“

Mona Mitterwallner wurde schon drei Mal Marathon-Weltmeisterin
Zumal für Mona Mitterwallner, die heuer erstmals zweigleisig auf dem Straßenrad und dem Mountainbike unterwegs ist, die wichtigsten Saisonrennen noch kommen. „In den nächsten sieben Wochen bestreite ich eigentlich nur mehr Rennen“, erzählt die 23-Jährige.
Die erste große Herausforderung ist am Wochenende die Marathon-WM im Mountainbiken in Verbier. Mona Mitterwallner ist eine ausgewiesene Spezialistin für die Langdistanz, 2021, 2023 und 2024 hatte die Tirolerin bereits WM-Gold gewonnen.
5.000 Höhenmeter
Die Jagd auf das Regenbogentrikot wird heuer aber nicht nur aufgrund der gesundheitlichen Probleme zur Gratwanderung. In Verbier wartet eine WM der Extreme, mit 5.000 Höhenmetern und einer Fahrzeit von siebeneinhalb Stunden. „Ein so langes Rennen bin ich bisher noch nie gefahren“, gesteht die 23-Jährige.
Dichtes Programm
Die Marathon-WM ist freilich nur das anstrengende Einrollen für die weiteren Aufgaben in diesem turbulenten Herbst, in dem sich Mitterwallner richtig abstrampeln muss.
Eine Woche später geht’s dann bei der Cross-Country-WM in Lenzerheide weiter, ehe die Tirolerin das Mountainbike mit dem Straßenrad tauscht und bei der WM in Ruanda an den Start geht. „Und danach wechsle ich wieder auf das Mountainbike. Langweilig wird mir jedenfalls nicht“, sagt Mitterwallner.
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