Eine Mountainbike-Weltmeisterin startet auf der Straße durch

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Mona Mitterwallner fährt in dieser Saison zweigleisig. Ab Sonntag ist die Quereinsteigerin bei der Vuelta im Einsatz.

Mona Mitterwallner ist gerade richtig aufgedreht. In den vergangenen Nächten brachte die Silzerin kaum ein Auge zu und wälzte sich im Bett umher. Dabei schweifte sie in Gedanken immer wieder nach Barcelona, wo an diesem Sonntag La Vuelta Femenina gestartet wird.

Und mittendrin ist Mona Mitterwallner, die mehrfache Mountainbike-Weltmeisterin, die erstmals eine Grand Tour in Angriff nimmt. „Es ist lang her, dass ich mich so auf ein Rennen gefreut habe. Ich bin schon seit Tagen total aufgeregt“, sagt die 23-Jährige.

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Neue Herausforderung

Mona Mitterwallner hat in dieser Saison nicht komplett auf das Straßenrad umgesattelt. Die ehrgeizige Tirolerin ist eine von nur drei Athletinnen, die sich sowohl im Mountainbike-Weltcup, als auch bei den Straßenrennen versuchen. „Ich habe einfach eine andere Herausforderung gesucht“, erklärt die Fahrerin vom US-Human Powered Health-Team.

Dass Mitterwallner mittlerweile zweispurig unterwegs ist, hat auch mit der vergangenen Saison zu tun, die ein einziger Leidensweg war. Ich hatte Würmer, dann später zwei Mal Corona. Und Salmonellen hatte ich auch noch“, erzählt die Tirolerin. „Das Jahr war ein großer Dämpfer.“

Zwar begann auch 2025 mit einem Rückschlag (Knöchel-OP), doch die Quereinsteigerin fasste schnell Fuß im Straßenradsport. Beim Grand Prix Féminin de Chambéry konnte Mitterwallner zuletzt mit Rang zwei sogar schon den ersten Podestplatz einfahren. „Das war wichtig für mein Selbstvertrauen.“

9th Setmana Ciclista - Volta Femenina de la Comunitat Valenciana 2025 - Stage 4

Neue Strapazen

Die einwöchige Vuelta, die über 750 Kilometer geht, ist freilich noch einmal eine andere Nummer. Auf Mitterwallner und ihre Kolleginnen warten bei der Spanien-Rundfahrt lange Anstiege mit 1.200 Höhenmetern

Die Debütantin ist gespannt, wie ihr Körper diese Strapazen übersteht. „Bei den Mountainbikerennen geht’s vielleicht vier Minuten bergauf, bei der Vuelta fahren wir eine Dreiviertelstunde immer nur nach oben.“

Aber genau das reizt das Leichtgewicht (46 Kilo) aus Silz im Oberinntal. Mitterwallner ist eine ausgewiesene Kletterin, ihr kann es normalerweise nicht steil und schwierig genug sein. „Wenn man am Anstieg stark ist, dann hat man das Gefühl, dass man fast ein bisschen fliegt. Genau dieses Gefühl hätte ich gerne.“

Nach den Aufgaben in Spanien wird Mona Mitterwallner das Straßenrad abstellen und im Mountainbike-Weltcup starten. Große Umstellungsprobleme sollte es nicht geben. „Mountainbiken kann ich ja.“

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