Tour: 7. Etappe an Cummings, Van Avermaet bleibt in Gelb

Stephen Cummings sicherte sich den Tagessieg.
Mit einem unerwarteten Ersten geht es am Samstag erstmals ins Hochgebirge.

Stephen Cummings heißt der Sieger der siebenten Etappe der 103. Tour de France. Der 35-jährige Brite gewann das 162,5 km lange Teilstück von L'Isle-Jourdain bis zum Stausee Lac de Payolle solo. Für den Teamkollegen des Steirers Bernhard Eisel bei Dimension Data war es der zweite Etappensieg bei der Frankreich-Radrundfahrt. Der Belgier Greg van Avermaet behielt als Tagesfünfter das Gelbe Trikot.

Van Avermaet, der zusammen mit Cummings lange in der Ausreißergruppe gefahren war, beendete die Etappe mit 2:57 Minuten Rückstand auf den Sieger, der sich vor Daryl Impey aus Südafrika und dem Spanier Daniel Navarro durchsetzte. In der Gesamtwertung liegt er nun 5:50 Minuten vor dem neuen Zweiten, dem Briten Adam Yates.

Die Favoriten um Vorjahressieger Christopher Froome aus Großbritannien und den Kolumbianer Nairo Quintana neutralisierten sich auf der ersten Etappe in den Pyrenäen. Der Italiener Vincenzo Nibali kam mit fast zwei Minuten Rückstand als Vierter ins Ziel.

Zu kuriosen Szenen kam es dahinter, als der aufblasbare Bogen, der den letzten Kilometer vor dem Ziel markiert, in sich zusammenfiel und dem Feld den Weg versperrte. „Hauptopfer“ des Vorfalls war Yates, der zu Sturz kam und nachher mit einem blutverschmierten Kinn den Zielstrich überquerte. Laut Angaben des Orica-Teams verspürte er Schmerzen an der Schulter.

Der Protest

Yates war andererseits auch der Hauptprofiteur der Ergebniskorrektur durch die Jury, die erst in den späten Abendstunden eintrudelte. Nach einem Protest schrieb die Jury den Fahrern, die durch den Zusammenbruch der „Teufelslappen“ behindert wurden, nachträglich Zeit gut. Yates rückte dadurch auf Platz zwei.

Laut Tour-Direktor Christian Prudhomme hat ein Zuschauer den luftgefüllten Bogens zum Einsturz gebracht. Ein Augenzeuge habe beobachtet, wie der Mann versehentlich eine Befestigung aus der Verankerung gerissen habe, sagte Prudhomme.

Cummings, der im Vorjahr die 14. Etappe in Mende gewonnen hatte, sorgte für den vierten britischen Sieg bei der diesjährigen Tour. Drei davon gehen auf das Konto von Sprint-Ass Mark Cavendish, der überdies Stallkollege von Cummings und Eisel beim Team Dimension Data aus Südafrika ist.

Der Niederösterreicher Patrick Konrad kam diesmal mit knapp fünf Minuten Rückstand als 50. durch. Georg Preidler wurde 69., Eisel (174.) und Marco Haller (189.) lagen am Ende des Feldes über 20 Minuten zurück.

Die achte Etappe am Samstag führt erneut durch das Hochgebirge. Auf den 184 Kilometern von Pau nach Bagneres-de-Luchon steht mit dem berühmten Col du Tourmalet, mit 19 Kilometer Länge und 7,4 Prozent Steigung ein harter Brocken, der erste Anstieg der höchsten Kategorie an der diesjährigen Tour de France an. Froome und Quintana haben für die kommenden zwei Tage entscheidende Attacken angekündigt.

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